Das endgültige Aus fürs Multiplex ist noch nicht besiegelt: Nach WAZ-Informationen ist für die Stadt der weitere Kinobetrieb an diesem Standort die erste Option.

Als Eigentümerin des Erbbaugrundstücks an der Adenauerallee hat die Verwaltung bereits Gespräche mit zwei potentiellen Betreibern für den 9-Säle-Hauses geführt - darunter auch Schauburg-Pächter Michael Meyer.

Voraussetzung für den Weiterbetrieb des 1991 eröffneten Kino-Zentrums ist die Auflösung des (langfristigen) Erbbaurechtsvertrags mit dem aktuellen Betreiber, dem Kölner Immobilienkaufmann Heinz Hermann Göttsch. Die Ermächtigung dafür hat sich die Verwaltung bereits Oktober 2008 in nicht öffentlicher Sitzung im Ausschuss für Liegenschaften von der Politik geben lassen. Der Rückkauf des Erbbaurechts soll verrechnet werden mit den seit über einem Jahr nicht gezahlten (sehr hohen) Erbbauzinsen.

Die Auflösung des Erbbauvertrags ist aber offenbar nur noch Formsache. Göttsch soll mehrfach signalisiert haben, das Kino abstoßen zu wollen. Wie berichtet, hat die Stadt mit Zustimmung des Kölners bereits vor zwei Jahren neben drei Grundstücken auch die Kino-Immobilie auf die Bewerbungsliste fürs Deutsche Fußball-Museum gesetzt.

Unberührt von einer Auflösung des langfristigen Erbbaurechtsvertrags blieben die Verträge mit den Immobilien am Kino-Zentrum: Die Mietverhältnisse für die Discothek „Madhouse” (früher „Apfelbaum”) und McDonald's würden unverändert bestehen bleiben, so die Antwort der Verwaltung auf Nachfragen aus der Politik. Die Fast-Food-Kette besitzt zudem das Recht, das Mietverhältnis bis 2026 zu verlängern.

Und auch das erklärte die Verwaltung im Ausschuss: Bei dem Erbbaurechtsvertrag fürs Kino handele es sich um einen „fabelhaften Vertrag”, von dem man wegen der zuletzt ausgebliebenen Zahlung aber keinen Nutzen habe. Und: Im Falle einer Insolvenz des Betreibers verliere die Stadt - auch an Handlungsfähigkeit. Es gehe darum zu verhindern, dass bestimmte Rechte in einer Insolvenzmasse verbleiben. Entsprechende (negative) Erfahrungen musste die Stadt bei der Trabrennbahn machen.

Gegenüber der WAZ wollte die Stadt wegen der laufenden Verhandlungen nicht Stellung nehmen. Schauburg-Pächter Meyer erklärte auf Anfrage, dass er Interesse am Multiplex habe. Es habe aber noch keine Verhandlungen gegeben.