Gelsenkirchen.

Rankings machen das Leben nicht leichter, aber es gibt sie nun mal. Bei guten Platzierungen wird gejubelt. Bei schlechten muss man zumindest hinterfragen, warum es denn so gekommen und nicht besser ist. Gelsenkirchen, nervtötend ist das, ich weiß, taucht hier wieder mal in den Kellerregionen auf. Dieses Mal geht es um den Vergleich der 30 Kulturhauptstädte.

Immerhin ist die Stadt in diese Liste überhaupt aufgenommen worden. Ist doch schon ein Erfolg, denn viele tauchen da gar nicht auf. Also, sehen wir das mal positiv. Stadtsprecher Martin Schulmann kommentierte, dass man Gelsenkirchen nicht mit Kulturmetropolen (wie etwa Stuttgart, Dresden, München oder Berlin) in einen Topf werfen könne und dürfe.

Essen, Bochum und Dortmund liegen im Ranking vor Gelsenkirchen

Falsch liegt er damit sicherlich nicht. Auch nicht mit dem Gedanken, dass der Ballungsraum Ruhrgebiet da eher zum Vergleich herangezogen werden müsste. Man findet in der Tat viel im Revier, aber auch doppelt und mehrfach. Doch darf eine Stadt auf Angebote verzichten, um die Region in den Fokus zu rücken? Nein. Schon gar nicht, weil es dafür kein Konzept gibt und der Gedanke von der Ruhrstadt auch nicht mehr ist als eben nur ein Gedanke im Schatten zahlreicher Kirchtürme... Essen, Bochum und Dortmund liegen heute im Ranking zwar vor Gelsenkirchen. Aber mal ehrlich: na und?

Da finde ich es wichtiger, wenn in Rotthausen die Passionsspiele inszeniert werden sollen. Das ist (freie) Kultur, und sie zeugt von Lebendigkeit und Fantasie.