Gelsenkirchen. Insgesamt 17 Stipendiaten haben an einer fünftägigen Ferienakademie zum Thema „Erneuerbare Energien“ im Schülerlabor des Wissenschaftsparks in Gelsenkirchen teilgenommen. Die Start-Stiftung unterstützt Schüler mit Migrationshintergrund durch eine materielle und ideelle Förderung.


„Es war eine wirklich aufregende Woche“, fasste der 19-jährige Zahid Butt lächelnd zusammen und hält seine Teilnehmerurkunde stolz in den Händen. Als Stipendiat der Start-Stiftung hat er vergangene Woche an einer Ferienakademie im Wissenschaftspark in Ückendorf teilgenommen.

Die Start-Stiftung unterstützt bereits seit zehn Jahren engagierte Schüler mit Migrationshintergrund auf dem Weg zum Abitur. Den Schülern soll der Zugang zu einer höheren Schulbildung und damit bessere Chancen für eine gelungene Integration geboten werden, unter anderem durch Programme wie der Ferienakademie im Wissenschaftspark.

Dort drehte sich fünf Tage lang alles um das Thema Erneuerbare Energien und Klimawandel. Das Arbeitsprogramm war dicht gepackt: Nach einer Führung durch den Wissenschaftspark ging es für die insgesamt 17 Stipendiaten aus den Schulklassen 8 bis 13 in das Schülerlabor „EnergyLab“. „Da haben wir Experimentier-Koffer bekommen und sollten eigenständig Versuche zu Themen wie Solarstrom, Windenergie oder Solare Wärme durchführen“, erzählte Zahid Butt.

In kleinen Gruppen untersuchten die Schüler zum Beispiel, wie mit Wasserstoff und einer Brennstoffzelle ein kleines Fahrzeug angetrieben werden kann. „Außerdem haben wir erprobt, wie viele Rotorblätter eine Windkraftanlage braucht, damit sie am effektivsten ist“, sagte Ngoc Linh Nguyen (17).

„Die Schüler waren sehr motiviert. Nicht alle hatten zwar technisches Vorwissen, aber sie haben sehr viel Interesse mitgebracht, etwas Neues zu lernen“, versicherte Thorsten Renz vom EnergyLab des Wissenschaftsparks, der die Experimente begleitet hat.

Exkursionen führten die Stipendiaten zudem durch die Solarsiedlung Bismarck, in das Werk des Heiztechnik-Unternehmens Vaillant und in die Westfälische Hochschule. Hier konnten sich die Jugendlichen vor Ort über mögliche Berufs- und Studienmöglichkeiten informieren. „Die ideelle Förderung steht im Vordergrund. Wir wollen den Schülern nicht nur vertiefende Kenntnisse vermitteln, sondern auch eine berufliche Orientierung bieten“, erklärte Martina Kienzler, Referentin im Bildungsprogramm der Start-Stiftung.

Daneben gibt es aber auch eine materielle Förderung. Monatlich bekommen die Stipendiaten 100 Euro Bildungsgeld für Lernmaterialien, darüber hinaus können weitere Fördermittel für Studienfahrten, Praktika und Ähnlichem beantragt werden. „Die meisten von uns kommen aus eher finanzschwachen Familien. Deshalb ist auch diese Hilfe für uns sehr wichtig“, sagte Zahid Butt, dessen Familie aus Pakistan stammt. In diesem Sommer hat er sein Abitur in Dortmund gemacht.

„Das Stipendium hat mir sehr viel gebracht, weil man Einblicke in verschiedene Berufsfelder bekommt“, sagte Ngoc Linh Nguyen aus Wilhelmshaven, die vietnamesische Wurzeln hat. „Auch der Bereich Erneuerbare Energien gefällt mir. Da kann man etwas Nützliches für die Zukunft tun“, fügte sie hinzu. Die 17-Jährige könnte sich ein Elektrotechnik-Studium vorstellen.