Gelsenkirchen. Schausteller Philip Maus macht mit drei Saisonkräften und seinem Equipment Station am Gesundheitspark Nienhausen. Sein Geschäft ist extrem vom Wetter abhängig. Das Hüpfburgenland steht bis zum 5. August hinter dem Freibad.

Der Dschungel hat enorme Ausmaße: 31 Meter in der Breite, 15 Meter in der Tiefe, fast zehn Meter ragt er in die Höhe. Und er ist, nach Angaben seines Besitzers, der größte seiner Art in Europa – bei diesem Dschungel handelt es sich um eine Hüpfburg. Sie ist die Hauptattraktion des „Hüpfburgenlandes“, das bis zum 5. August wieder im Revierpark Nienhausen gastiert.

Ob Vereinsjubiläum oder Tage der offenen Tür - die Hüpfburg zählt zu den unverzichtbaren Bestandteilen der Kinderbespaßung. Doch wer dabei an den Klassiker mit einer profanen Hüpffläche und drei Seitenwänden denkt, hat verpasst, dass das luftige Vergnügen in den unterschiedlichsten Formen angeboten wird.

Eine Marktlücke besetzt

Phillip Maus, Schausteller aus dem Rheinland, ist vor sechs Jahren zum Hüpfburg-Herren geworden und hat damit eine Marktlücke besetzt, die er zwischen Indoor-Spielplätzen und Freizeitparks gesehen hat. Neben dem Dschungel hat er acht weitere Hüpfburgen aufgeblasen - und weiß deshalb, wie teuer Luftschlösser sein können...

Das beginnt bei der Anschaffung. Mit bis zu 10 000 Euro schlagen neue Hüpfburgen zu Buche, der Dschungel war allerdings deutlich teurer: mehr als 40 000 Euro. Maus orderte das Ungetüm gebraucht aus England, für etwa die Hälfte des Neupreises. Doch Hüpfburg ist nicht gleich Hüpfburg. Chinesische Produzenten haben zum Sturm auf die Hüpfburgbranche geblasen - mit Niedrigpreisen. Maus ordert aber weiter bei einem deutschen Produzenten. Wegen der Qualität bei Plane, Nähgarn und Verarbeitung.

Wie in allen anderen Bereichen, spielen auch bei Maus die Energiekosten eine zentrale Rolle. Die Gebläse, die Luft in die riesigen Spielkissen pumpen, verbrauchen jede Menge Kilowatt Strom, „für den gesamten Zeitraum in Gelsenkirchen werden etwa 1300 Euro fällig“, rechnet Maus. Seine Fahrtkosten - das Material transportiert ein großer Lkw - versucht der 37-Jährige mit einer geschickten Tourplanung zu optimieren. Anfang des Monats war er in Herne, nach Gelsenkirchen geht es auf nach Mülheim. Weiterer großer Posten auf der Ausgabenseite: Personal. Drei Saisonarbeiter begleiten Maus auf der Tour. Hinzu kommen die Standgebühren für die Fläche, die bei 15 Tagen zwischen 1000 und 2000 Euro liegen.

Und die Einnahmen? Schwer kalkulierbar. Maus und sein „mobiler Freizeitpark“ sind - wie alle Freiluftanbieter - extrem wetterabhängig, der Julianfang in Herne war sehr verregnet und hat dem Herrn der Luftschlösser ein Loch in die Kasse gerissen. „Ich benötige ungefähr 500 Euro Umsatz pro Tag, um die Kosten zu decken und ein wenig Gewinn zu machen“, sagt Maus. Viel Regen - null Gäste. Maus hofft deshalb jetzt auf beständigen Sonnenschein, damit das Wetter nicht die Luft aus seinem Geschäft lässt.

Preise und Termine

Das Hüpfburgenland steht bis zum 5. August hinter dem Freibad im Gesundheitspark Nienhausen, täglich 12 bis 19 Uhr. Eintritt: Kinder (ab 1 Jahr) zahlen 7,50 Euro, Erwachsene 2,50 Euro pro Tag.