Gelsenkirchen.. Die KPR zeigte in der entwidmeten Auferstehungskirche in der Neustadt das Stück „Sauerstoff“ von den Landungsbrücken Frankfurt.

Für den Vorsitzenden der Kunst Peripherie Ruhrstadt (KPR) David Kumpernas war der Termin von vornherein das Highlight der dreimonatigen elften Ausgabe des Kultur-Kollektivs. Am Freitag gastierte das Stück „Sauerstoff – Ein DJ. Zwei Akteure. Zehn Gebote“ vom Theater Landungsbrücken in Frankfurt in der entwidmeten Auferstehungskirche an der Josefstraße (Neustadt). Und Kumpernas hatte nicht zu viel versprochen: Die drei exzellenten Darsteller wurden vom begeisterten Publikum mit minutenlangem Applaus von den Kirchenbänken aus bedacht.

Logik sollte man nicht erwarten

„Sauerstoff“ hätte mehr Zuschauer verdient gehabt. Nur knapp 40 Theaterinteressierte verirrten sich in das umfunktionierte Gotteshaus, um von den beiden Hauptdarstellern in einen sprachgewaltigen Dialog-Strudel gezogen zu werden, in dem sie sich im wesentlichen emotional mit Fragen der Moral auseinandersetzten. Es ging um Sex, Liebe, Gewalt, Glauben, Religion, Drogen, Alkohol, Konsum.

Dabei spielten Isabelle Barth und Karl Walter Sprungala auf mehr als nur einer Ebene. „Das kann ich doch nicht sagen, weil Du mir einen ganz anderen Text gegeben hast“, schrie sie ihn an und verblüffte das Publikum mit diesem Bruch spürbar. Für den Zuschauer wurde es schwer, die Beziehung der beiden zu entschlüsseln. Aber Logik, so der Hinweis gegen Ende, sollte man nicht erwarten.

Iris Reinhardt Hassenzahl gab als Priesterin am DJ-Pult mit kühl-energischen Techno-Einspielern die Gebote vor: „Tänzerei“ etwa. Oder „Nein und Ja“. Regie bei Sauerstoff führte Tim Egloff, das Buch ist von Iwan Wyrypajew.

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