Gelsenkirchen. . Nach mehreren Umzügen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Schalke-Süd haben der Internationale Mädchengarten und das Lalok Libre feste Parzellen bekommen. Die dritte Parzelle nutzt für drei Jahre die Awo.

Es sieht noch wüst aus auf dem Gelände hinter der Schlosserstraße. Paletten stapeln sich, hier und da liegen verdorrte Sträucher herum und der strömende Regen tut sein übriges, um dem Ganzen eine etwas trostlose Note zu geben. Als die Sonne dann aber doch noch herauskommt und das viele natürliche Grün so richtig zur Geltung kommt, zeigt sich das Potenzial dieser „Wildnis“ auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Schalke-Süd.

Der Internationale Mädchengarten, der Kinder- und Jugendtreff Lalok Libre und auch die Awo werden in Zukunft ihren grünen Daumen auf die drei jeweils 300 Quadratmeter großen Gärten halten. Die beiden Erstgenannten waren vorher schon auf dem Gelände ansässig (seit 2006) und bleiben dauerhaft, die Nutzung durch die Awo als Mehrgenerationen- und Stadtteilgarten ist auf drei Jahre begrenzt. Die Nutzung ist jeweils kostenlos.

Internationale Mädchengarten ziehen zum zweiten Mal um

Drei verschiedene Gärten habe man mittlerweile schon gehabt, sagt Venetia Harontzas vom Kinder- und Jugendtreff Lalok Libre. „Die haben am Anfang immer wüst ausgesehen.“ Auch der Internationale Mädchengarten ist zum mittlerweile zweiten Mal umgezogen. Beide nutzten das Gelände bislang zwischen, mussten Stück um Stück der Bausiedlung weichen, die weiter und weiter wuchs. 46 Reihenhäuser stehen mittlerweile dort. Mit der Spitzhacke habe man im harten Winter 2009 die Rosen rausgenommen, erinnert sich Renate Janßen vom Internationalen Mädchengarten: „Wir wollten möglichst viele Pflanzen retten.“

Die dritte Parzelle wurde im Rahmen eines öffentlichen Projektaufrufs durch das Stadtteilbüro Schalke als interkultureller Familiengarten für drei Jahre an die Awo (Unterbezirk GE/BOT) vergeben. Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski: „Wir werden den Garten öffnen für Gruppen und Institutionen aus dem Stadtteil, aber auch für hier lebende Familien.“ Insgesamt sechs Hochbeete sollen für Kindergärten, Altenheime und Nachbarn zur Verfügung gestellt werden. „Wir haben ein Kleinod geschaffen, das die Menschen zusammenbringen soll“, freut sich Doris van Kemnade (Awo).

Wohnfeld soll attraktiver werden

Anlässlich des Stadtteilprogramms Soziale Stadt Schalke sind Ende 2010 Mittel in Höhe von 31.000 Euro und eine Spende der auf dem alten Güterbahnhof-Gelände bauenden Reihenhaus AG über 10.000 Euro zur Herrichtung und Umzäunung der Fläche zur Verfügung gestellt worden. Geplant hat das Büro Danielzik und Leuchter Landschaftsarchitekten aus Duisburg, die Garten- und Landschaftsbauarbeiten hat das Unternehmen Beckmann aus Borken ausgeführt.

„Bei uns gibt es die Initiative ,Wir forsten auf, wir spielen mit’“, erklärt Ina Temme von der Reihenhaus AG. Damit werden Projekte in der Umgebung gefördert, um das Wohnfeld attraktiver zu gestalten. Und an Renate Janßen und ihre Mitarbeiterin vom Mädchengarten gerichtet: „Hier sind viele junge Familien eingezogen. Da sind bestimmt ein paar Mädels dabei, die bei ihnen mitmachen möchten.“