Gelsenkirchen.

„Meinem Teddy tut das Bein weh“, sagte die sechsjährige Franziska und brachte ihn zum „Onkel Doktor“. So wie sie liefen am Sonntag unzählige Kinder mit ihren Teddys und Puppen ins Krankenhaus. Die Kuscheltiere sollten verarztet werden, bitte.

Die besondere „Teddy-Sprechstunde“ war Teil des Tags der offenen Tür der Kinder- und Jugendklinik. Unter dem Motto „Kunterbunt wird man gesund“ feierte die Klinik an diesem Tag zusätzlich ein kleines Jubiläum. Vor fünf Jahren zog sie in den Neubau am Standort Adenauerallee in Buer ein.

Zurück zur Teddy-Sprechstunde: Hier ging es zu, wie in der Realität. Zuerst musste Franziska mit ihrem Kuscheltier zur Anmeldung und genau erzählen, was passiert ist. Der Teddy sei hingefallen und nun tue ihm das Bein weh. Also ging es zur Untersuchung. Ultraschall und Röntgen – es wurde nichts ausgelassen. Die Diagnose: Teddy hatte das Knie gebrochen und bekommt einen Verband. Bei der Apotheke durfte sich die sechsjährige Franziska die „Teddymedizin“, Smartie-Tabletten und Gummibärchen-Zäpfchen, abholen.

Gips für besonders Mutige

Wer besonders mutig war und nicht nur sein Kuscheltier, sondern auch sich selbst verarzten lassen wollte, konnte sich in der „Gipsküche“ einen Gips anlegen lassen. Für die siebenjährige Lana war das eine ganz neue Erfahrung. „Ich hatte noch nie einen Gips, nur schon einmal einen Verband am Bein. Aber es ist gar nicht schlimm“, sagte die Siebenjährige tapfer, nachdem ihr rechter Arm in Gips gehüllt wurde. „Obwohl ein bisschen drückt es schon“, gab sie dann zu.

„Wir haben Oma ein Foto mit dem eingegipsten Arm geschickt. Sie denkt bestimmt, der Arm ist gebrochen“, erzählte Mutter Ninja Wagner lachend. Zum Glück war es am Ende alles nur Spaß und der Gips konnte nach einer Weile wieder entfernt werden. „Ich finde, das ist eine richtig tolle Idee für Kinder“, freute sich Ninja Wagner.

Buntes Programm am Aktionstag

Auch die anderen Eltern waren begeistert von den Angeboten am Aktionstag, bei denen die Kinder auf spielerische Weise den Ort „Krankenhaus“ kennenlernen konnten. So gab es zum Beispiel auch einen großen Bewegungsparcours. „Hier können die Kinder ihr Gleichgewicht, ihre Geschicklichkeit und ihre Wahrnehmung erproben oder Grob- und Feinmotorik trainieren“, sagte Kinderkrankenschwester Annette Boeckh.

Außerdem konnten die Kinder den Babynotarztwagen und einen Baby-„Brutkasten“ entdecken und erforschen. Mädchen konnten sich schminken lassen und die Jungs sich beim Torwandschießen austoben. Clown Pepe sorgte draußen für Unterhaltung.„Unser Ziel ist es vor allem, den Kindern zu zeigen, dass man keine Angst vor dem Krankenhaus haben muss. Hier kann man auch Spaß haben“, erklärte Klinik-Sprecherin Sabine Ziegler.

Und die Eltern? Die konnten sich bei mehreren Führungen durch die Klinik von Dr. Gerrit Lautner, dem Ärztlichen Direktor, über kindgerechte Medizin informieren oder sich bei Ernährungsberatern Tipps für eine gesunde Ernährung einholen.