Im Projekt „GeOS” bekämpfen Polizei, Stadt und Bogestra seit fünf Monaten die Kriminalität in der Innenstadt - ein Zwischenstand
Weil die Zahl der Ladeneinbrüche, Raubüberfälle und Taten, in denen Menschen von anderen körperlich bedroht wurden, überhand nahmen, waren sie im November vergangenen Jahres gemeinsam angetreten: Vertreter von hiesiger Polizei, Bundespolizei Bogestra und Stadt, um die Situation in der Innenstadt zu verbessern. Das ehrgeizige Projekt: „GeOS - gemeinsam für Ordnung und Sicherheit.” Mit massiertem Einsatz von Personal wollte man die real vorhandene Bedrohung durch Gewaltdelikte im Innenstadtbereich verringern, aber auch das subjektive Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung verbessern.
Angelegt war das Projekt zunächst nur bis März diesen Jahres - doch die Erfahrungen zeigten, „dass es nur im Interesse aller sein kann, die Maßnahme auszuweiten”, betont Projektleiter Carsten Berg. Tatsächlich lassen sich die Erfolge der Maßnahme an den Zahlen ablesen. „Sowohl die Zahl der Gewaltdelikte, sprich Raubüberfälle und anderer Übergriffe mit körperlicher Bedrohung, ist in den letzten Monaten deutlich zurückgegangen”, sagt Berg. Auch bei der Zahl der Ladeneinbrüche verzeichne man eine positive Bilanz: „Ein Rückgang auch hier, ganz klar.”
Bei der Analyse der Delikte sind die Projektteilnehmer zu folgendem Ergebnis gekommen. „42 Prozent der Taten werden von jungen Menschen unter 21 Jahren begangen”, erklärt Berg. Dabei sei auffällig, dass sie oft in Gruppen auftreten würden. „Man kann zwar nicht im klassischen Sinne von Bandenstruktur sprechen, aber dass es oft nicht Einzeltäter sind, die handgreiflich werden, ist schon erkennbar.” Offensichtlich sei ebenfalls, dass bei den Tätern oft ein Zusammenhang zwischen sozialer Situation, mangelnden Zukunftsperspektiven und Orientierungslosigkeit bestehe. „Niemand wird Straftäter von ungefähr”, betont Berg. Warum gerade in der Innenstadt so viel Jugendliche kriminell würden - auf die gesamte Stadt bezogen liegt die Zahl nur bei 30 Prozent - erklärt Berg mit deren „Sogwirkung: Hier sind einfach viele junge Menschen unterwegs”.
Auch deswegen setzt das Projekt GeOS nicht nur auf Repression. „Die enge Vernetzung der Projektpartner soll gewährleisten, dass für die Betroffenen schnell Hilfsangebote gemacht werden können”, erklärt Henriette Reker, Dezernentin für Soziales und Gesundheit. Das Projekt soll noch bis mindestens September weiterlaufen.