Gelsenkirchen. . Das buersche Sextett „All Our Friends Are Dead“ macht Hippie-Musik und nimmt sich selbst nicht so ganz ernst. Am 23. Juni spielen sie ihr zweites Konzert bei Bauer Becks.

Das Albumcover spricht für sich: Ein menschlicher Schädel trägt Sonnenbrille, darunter kreuzen sich zwei Akustikgitarren. Die Band, um die es hier gehen soll, mag ihre Musik unplugged, also ohne elektrisch verstärkte Instrumente. Der Schädel – Symbol für den Tod – bringt den Namen der Band näher: All Our Friends Are Dead (AOFAD) hat sich das Sextett getauft. Tja, und die Sonnenbrille, die steht für die Coolness und Lässigkeit des Sechsers, und gewissermaßen auch für die Distanz zu sich selbst. Denn so richtig ernst nehmen sich AOFAD selbst nicht.

Vor fünf Jahren fanden die Mittfünfziger aus Buer erst zusammen: Thomas Erkelenz (56, Gitarre, Gesang), Uwe Ziborski (54, Gesang, Gitarre), Thomas Dirks (57, Percussion, Gesang), Hans Simon (49, Gesang, Gitarre, Akkordeon), Thomas Gebh (55, Bass) und Peter „Doc“ Weinzierl (55, Gitarre). Aber „jeder hat mit jedem schon mal irgendwie vorher Musik gemacht“.

"Die Leute hatten ja Recht"

Ihren Anfang hat die Geschichte von AOFAD bei verschiedenen Geburtstagsfeiern genommen, erzählen die Musiker in ihrem „Proberaum“, der geräumig-modernen Küche von Thomas Gebh, die obendrein noch über erstaunlich gute Hall-Qualitäten verfügt. „Ihr seid doch Musiker, spielt mal ein Lied“, haben die Leute auf den Partys dann immer gesagt. „Und die Leute hatten ja Recht“, sagt Thomas Erkelenz, der auch bei der Bluesrock-Kapelle „White, Hot & Blue“ spielt. Und so setzten die sechs Musiker sich zusammen und gründeten All Our Friends Are Dead. Und spielten fortan auf Geburtstagen. „Aber die Leute auf den Geburtstagen wurden uns leid. . .“, lacht Erkelenz.

Also ging es auf die Bühne. Drei Konzerte haben AOFAD bislang gespielt: bei Bauer Becks, im Gartenmarkt Düsing und im Fuck alias Lokal ohne Namen. „Eine Blues-Band sind wir nicht“, stellt Thomas Dirks klar. „So Hippie-Musik ist das eigentlich“, sagt Thomas Erkelenz. Auf „The Last Album“, das gleichzeitig auch der erste Langspieler von AOFAD ist, finden sich Ohrwurm-Stücke von den Beatles („Tomorrow Never Knows“), Tom Waits („Jersey Girl“), Neil Young („Don’t Let It Bring You Down“) und anderen.

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Der Name der Band rührt von einer gewissen Single namens „All My Friends Are Dead“, die es wohl in die Liste der schlechtesten Plattencover geschafft hatte. 30 Stücke hat das Sextett im Repertoire und giert nach mehr: Beim Termin mit der WAZ studiert die Band „Here Comes The Sun“ (Beatles), „Into The Great White Open“ (Tom Petty & The Heartbreakers), „Spirit In The Sky“ (Norman Greenbaum) und „A Real Mother For Ya“ (Johnny Guitar Watson) ein. Es besteht also die berechtigte Hoffnung, dass die Friends sich mit dem Titel „The Last Album“ mal wieder nicht so ganz ernst genommen haben.