Gelsenkirchen.. Die Macher des Blind Dates haben im Vorfeld eisern geschwiegen. Wer das Abschlusskonzert des dreitägigen Festivals bestreitet, wurde erst vor dem Auftritt gelüftet. Soulsängerin Stefanie Heinzmann und Band machten den Platz am Busbahnhof in Buer am rappelvoll. Das Format „ist einmalig in Deutschland“.
Die Spatzen pfiffen schon von den Dächern, was den Verwandten am Taubenhaus musikalisch blüht, doch die Macher des Blind Dates schwiegen eisern weiter. Das Geheimnis, wer das Abschlusskonzert des dreitägigen Festivals bestreitet, wurde erst vor dem Auftritt gelüftet. Der Verabredung mit der Unbekannten folgte kein böses Erwachen: Soulsängerin Stefanie Heinzmann und Band machten den Platz am Busbahnhof in Buer am Samstagabend rappelvoll. Es soll enttäuschendere Dates gegeben haben.
Vor Heinzmann feierten „One“, die sich am Freitag im Nachwuchswettbewerb gegen fünf Konkurrenten durchgesetzt hatten, als Vorband ihren Auftritt. „Das Gelände ist für 8 000 Gäste ausgelegt, und viel Platz ist nicht mehr“, so Emschertainment-Geschäftsführer Helmut Hasenkox, sichtlich erfreut über den Zuspruch am letzten und wettermäßig besten Festivaltag: „Das Blind Date-Konzept funktioniert und wird vom Publikum gut angenommen.“
Deutschlandweit einmaliges Konzept
Zur Erinnerung: Bei dem Festival geben die Veranstalter nur Häppchenweise Tipps, wer Hauptact ist. Manfred Mann´s Earthband, Comedian Matze Knop und Luxuslärm präsentierten die Blind Date-Macher auf diese Weise bereits in Buer. „Das ist einmalig in Deutschland.“ Die Geheimniskrämerei war bei der dritten Auflage nicht zu dick aufgetragen. Als Musiker mit internationalem Format angekündigt, ließen Heinzmann und ihre Band FonkyFonks den Vorschusslorbeeren Taten folgen. Sechs exzellente Musiker, zwei stimmgewaltige Backgroundsängerinnen und vorneweg die quirlige Schweizerin, sorgten für gute Laune. Mit ihrer Musik spricht die 23-Jährige, die im Jahr 2007 von Stefan Raab entdeckt wurde, ein großes Publikum an: Vom pogenden Metall-Fan bis zum gediegenen älteren Ehepaar reichte die Bandbreite.
Sechs Bands traten beim Contest an
Spätestens bei ihrem Hit „My man is a mean man“ kamen auch die letzten Skeptiker in Schwung. Selbst die Tauben wagten einen Blick auf das Treiben vor ihrem Wohnzimmer. Backstage lief es ähnlich harmonisch. „Keine Starallüren, ganz angenehme Menschen“, lobte Hasenkox. Gute Vorbilder also.
Zum Beispiel für One, die beim Band-Contest am Freitag das Publikum überzeugten, als Vorband beim Abschlusskonzert auftreten zu dürfen. Jeweils 20 Minuten zeigten Chaos in the order, Kryptonite, Peeq, Resoval, Little dead boy und eben One ihr Können. Vorgabe war, ausschließlich unplugged, also ohne elektronische Hilfe, zu spielen. Am Ende entschied die Lautstärke der Fans über den Sieg. Mit 110 Dezibel ging der an One, den Jury-Preis holten Peeq. „Das Niveau war bei allen Bands erstaunlich hoch, gerade bei den Jüngeren waren die Fähigkeiten sehr ausgeprägt“, so Jury-Präsident Frank Müller. „Peeq waren meiner Meinung nach die musikalisch beste Band, One hat dazu den unschätzbaren Vorteil, sich präsentieren zu können.“ Davon durften sich 7000 Menschen überzeugen. Bei soviel Trubel ließen die Fans Gnade vor Recht ergehen als sich Sänger Andy Jahn mit „Los jetzt Essen“ geografisch vergriffen hatte. Donnerstag startete das Festival. 400 Besucher, die starkem Regen trotzten, wurden entschädigt. Die Neue Philharmonie Westfalen spielte bei „MiR goes Film“ bekannte Leinwand-Melodien.