Gelsenkirchen. Viel Musik und begeisterte Besucher gab es bei der „Langen Nacht der offenen Kirche“ am Pfingstsonntag in der Altstdatkirche. Absolutes Highlight war der Blick vom Kirchturm über Gelsenkirchen und seine Nachbarstädte.
Hoch nach oben ging es in der Nacht von Pfingstsonntag auf Montag in der Altstadt. Die ev. Altstadtkirche am Heinrich-König-Platz lud zur „Langen Nacht der offenen Kirche“ ein. Dabei standen Besinnlichkeit und Ruhe genauso im Vordergrund wie beschwingtes miteinander Singen und eine Erlebnistour der anderen Art.
Die „lange Nacht“ begann um 18 Uhr mit einem Konzert des Jugendchores „U 22“ unter der Leitung von Roland Sturm. Mit einer Mischung aus Gospel- und Popsongs „Feel the Spirit“, oder „We are the World“ regten die Jugendlichen zum Mitmachen an. Einige Leute standen von ihren Bänken auf und wippten mit zur Musik. „Es war ein schöner musikalischer Auftakt“, freute sich Pfarrer Peter Gräwe.
Und dann ging es zum ersten Mal hoch hinaus. Jeder, der Lust hatte, konnte nach dem ersten Konzert den 46 Meter hohen, historischen Kirchturm der Altstadtkirche erklimmen. Der Weg ging steil hinauf. Einige verließ auf halber Strecke der Mut, als die Stufen schmaler wurden und die Kirchturmglocken (die zum Glück ausgeschaltet waren) dicht am Kopf baumelten.
Oben angekommen, waren aber alle Mühen sofort vergessen. Weil das Wetter so klar war, konnte man bis nach Dortmund, Oberhausen und Essen blicken. „Es war sehr eindrucksvoll“, sagte Werner Kolberg aus Ückendorf, nachdem er wieder sicheren Boden unter den Füßen hatte. Zusammen mit seiner Frau Barbara war er extra zur Kirchturmbesteigung mit dem Fahrrad hergekommen. „Wir haben oben viele schöne Fotos gemacht. Der Weg hat sich gelohnt, die Aussicht ist einfach toll“, versicherte Barbara Kolberg.
Nach der aufregenden Turmbesteigung kehrte wieder etwas Ruhe ein bei besinnlichem Taize-Gesang. Und entspannt ging es weiter, als der Posaunenchor der Gemeinde unter der Leitung von Jens-Martin Ludwig spontan oben auf dem Kirchturm spielte. Gespannt schauten die Zuschauer von draußen nach oben in die Luft.
Ab 20 Uhr spielte der Posaunenchor aber auch noch einmal im Kirchraum, unten auf „sicherem“ Boden. Gegen 21 Uhr zeigte Peter Gräwe den Film „Brassed off – mit Pauken und Trompeten“. Danach gab es noch ein wenig Zeit für ein gemütliches Miteinander, um den Abend ausklingen zu lassen. Etwa 25 Besucher blieben bis zum Ende u gegen 23 Uhr. „Der Film kam sehr gut an“, freute sich der Pfarrer.
Das Highlight war aber ohne Zweifel die Kirchturmbesichtigung. „Das habe ich mir schon im Vorfeld gedacht. Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit der Resonanz.“ Und deshalb stellt der Pfarrer bereits die Überlegung an, die „Lange Nacht der offenen Kirche“ möglicherweise im Zwei-Jahres-Rhythmus zu wiederholen.