Gelsenkirchen. . Es ist die Nacht der Nächte. Einmal im Jahr legt das Revier eine Extraschicht ein – für alle Nachtschwärmer, Nostalgiker und Neugierige. 53 Spielorte in 23 Städten, so viele wie nie zuvor, knipsen in der langen Nacht der Industriekultur die Lichter an. Das Spektakel geht am Samstag, 30. Juni, ab 18 Uhr in die zwölfte Runde.

Mit gleich drei Spielorten ist Gelsenkirchen bei der Extraschicht mit von der populären Partie, die im letzten Jahr über 200.000 Menschen auf Trab brachte. Eine Bühne lädt sogar erstmals zur Eroberung durch die Revierbürger ein: das Gelände der ehemaligen Zeche Bergmannsglück im Norden der Stadt. Oberbürgermeister Frank Baranowski freut sich über diese neue Spielstätte, die von über 100 Ehrenamtlichen ins rechte Licht gerückt wird: „Das ist ein Ort mitten im Strukturwandel, der passt in diese Extraschicht.“

Bergmannsglück

Den Neuling unter den Spektakel-Stätten setzt die Gemeinschaft Bergmannsglücker Vereine engagiert in Szene. In fünf Hallen und auf dem großen Außengelände sorgen acht lokale Bands für heiße Rhythmen, es treten Chöre, Schauspieler, Literaten und Walkacts auf, Stelzenläufer, Harlekine und Magier werden sich unters Volk mischen. Ob „Muckefuckjazz“ oder „Made in Havanna“, ob „Voicetoys“ oder Knappenchor St. Barbara, für tollen Sound ist gesorgt.

Das Emscher-Lippe-Theater wird spielen und Margit Kruse lesen. Ein magische Lichtinszenierung wird die alte Dampffördermaschine zu neuem Leben erwecken, passend zum Motto „Ein Standort im Wandel“.

Kultur.Gebiet Consol

Die Extraschicht setzt das Consol-Gelände effektvoll unter Dampf. Die mächtige Fördermaschine wird qualmen, dazu wird eine bunte Mischung aus Theater, Musik und Kunst aufgetischt. Führungen „Zwischen Doppelbock und Dampfmaschine“ laden zu Exkursionen ein, im Consol-Theater öffnet sich der Vorhang für Bühnen-Impressionen und die Sammlung Thiel lädt zum Staunen und Entdecken ein.

Bands aus dem Probenzentrum, eine Marching Band und Dudelsackspielen sorgen bis Mitternacht für den fetzigen Sound.

Nordsternpark

Wasser und Licht spielen die zentrale Rolle im Nordsternpark. Ein sonnengelber Schachtzeichen-Ballon wird die Besucher weithin sichtbar begrüßen. An der Freilichtbühne am Kanal taucht ab 22.15 Uhr stündlich eine Projektion aus Laser- und Lichteffekten magische Bilder auf eine riesige Wasserwand. Die Sopranistin Christine Gogolin wird dazu in aufwendigem Kostüm eine poetische Trapeznummer zeigen.

Ab 18.30 Uhr treten die Literaten beim Poetry Slam in den Wettstreit. Am Nordsternplatz vor der Vivawest Hauptverwaltung treffen sich Meister des Fachs zum verbalen Schlagabtausch, und das Publikum gibt die Jury. Am 22 Uhr wird der ganze Park in ein faszinierendes Licht getaucht. Im Biergarten serviert ein Zauberer eine schräge Show zum Cocktail und Projektionen erleuchten den Kohlebunker.