Die Schalker Straße soll eine attraktive Einkaufsmeile werden. Mehr Grün, Bänke und eine Einbahnstraßenregelung schlagen die ansässigen Einzelhändler vor.
Die Menschen ziehe es zum Einkaufen wieder mehr in die Stadtteile, das, so sagt Dieter Demsar, habe er in jüngster Vergangenheit festgestellt. „Das kleine Fachgeschäft mit individueller Beratung, dort wo der Kunde noch wirklich betreut wird, gewinnt wieder mehr an Bedeutung.” Deshalb wollen er und viele andere Einzelhändler in Schalke den Stadtteil wieder beleben und speziell die Schalker Straße zu einer attraktiven Einkaufsstraße machen.
Am 28. April gründete sich auf Initiative des Wiener Kaffeehausbesitzers Michael Marikovic die Werbegemeinschaft Gelsenkirchen-Schalke e. V. Die Vorsitzenden sind Dieter Demsar (Küchenstudio), Michael Mette (Möbelhaus) und Olaf Nienhaus (Anhänger, Trikes). „Eigentlich gab Oberbürgermeister Baranowski den Anstoß”, berichtet Marikovic. Den OB habe er nämlich vor wenigen Monaten bei einem offiziellen Rundgang durch den Stadtteil angesprochen und von seinen Ideen zur Aufwertung der Schalker Straße erzählt. „Der OB hat dann geraten, eine Werbegemeinschaft zu gründen, denn gemeinsam sei man stark.” Gesagt, getan. Und nun hoffen die bereits 15 Mitglieder bei ihren Vorhaben auf Unterstützung durch die Kommune.
„Die Schalker Straße ist eine Traditionsstraße und eine alteingesessene Einkaufstraße. Aber Kunden und Geschäftsleute sind unzufrieden, denn alles wird vernachlässigt”, erläutert Dieter Demsar. „Die Verkehrssituation ist schlecht, die Bürgersteige sind ungepflegt. Es fehlen Begrünung und Bänke zum Ausruhen, denn es kommen auch viele ältere Menschen zum Einkaufen.” Das unterstreicht Michael Marikovic.
Er und Demsar sehen zudem erheblichen Handlungsbedarf beim Verkehr. Da auch viele Menschen aus anderen Stadtteilen die Fachgeschäfte vom Friseur, der Boutique, dem Metzger, dem Möbelhaus, dem Bäcker und mehr besuchen, fehlt es an ausreichenden Parkmöglichkeiten, so dass oftmals in zweiter Reihe geparkt wird. Fährt dann noch der stündlich verkehrende Linienbus durch, ist das Chaos perfekt. Michael Marikovic: „Diagonale Parkbuchten wären eine Lösung. Das habe ich sogar schon mit dem Oberbürgermeister gemeinsam ausgemessen. Außerdem sollte die Schalker Straße Richtung Norden zur Einbahnstraße werden.”
Doch bevor es an die Umsetzung der großen Dinge geht, stehen erst einmal die kleinen Schritte an. Vor dem Wiener Café ist eine kleine Terasse mit Blumenkübeln entstanden, über die Straße sollen demnächst bunte Fähnchen flattern. „Dafür will uns Gelsendienste einen Hubwagen zur Verfügung stellen”, sagt Demsar. Und mit Gelsengrün stehe nächste Woche ein Gespräch an über mögliche Verschönerungsmaßnahmen. Wie überall in der Stadt gibt es auch auf der Einkaufsmeile in Schalke Leerstände. „Wir bemühen uns, neue Interessenten zu finden”, so der Vorsitzende der neuen Werbegemeinschaft.
Um zu zeigen, dass die Schalker Straße wieder lebt, will die Werbegemeinschaft im August ein kleines Straßenfest organisieren, mit einem privaten Flohmarkt, Bierzelt, ein bisschen Unterhaltung und der Möglichkeit für die Geschäftsleute, sich zu präsentieren.