Gelsenkirchen.. Auf die immer wieder gern gestellte Frage, ob er einem Ruf von Ministerpräsidenting Hannelore Kraft nach Düsseldorf folgen würde, sagt Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD) lachend: „Ich schlafe bei leicht geöffnetem Fenster.“ Fakt ist in jedem Fall: Der OB freut sich sehr über das Abschneiden seiner Partei.
Erst hat Frank Baranowski (SPD) am Sonntag ein bisschen in Düsseldorf gefeiert, später dann in Gelsenkirchen. Der Oberbürgermeister bezeichnete das Resultat, das die Sozialdemokraten im Land erreichten, am Tag danach als „ein schönes Ergebnis“. Doch der OB ist Polit-Profi genug, um zu wissen, dass sich alles ganz schnell wieder ändern kann, wenn eine Partei ein solches Votum als Selbstverständlichkeit begreift.
Mit Blick auf die Stadt-Land-Projekte müssen nun erst einmal ein paar Regularien abgearbeitet werden, ehe sich etwas tut. Etwa hinsichtlich des Stärkungspaktes Stadtfinanzen II, für den sich Gelsenkirchen ja beworben hat. Eine Frage in diesem Zusammenhang, die immer wieder gestellt worden war, ist beispielsweise die der Ausfinanzierung. Also: Wer bezahlt den Pakt? „Die Landesregierung hat seinerzeit ja mit der FDP beschlossen, dass reiche Städte dafür nicht herangezogen werden sollen“, erinnert Frank Baranowski – und damit auch an ein Bündnis, das Rot-Grün seit Sonntag nicht mehr benötigt. . .
"Ich schlafe bei leicht geöffnetem Fenster"
Trotzdem: Zunächst einmal tagt der Landesvorstand, dann folgen die Koalitionsverhandlungen. Erst wenn Hannelore Kraft als Ministerpräsidentin vereidigt worden ist, werden Personalgespräche geführt. Und so weiter. Dringend erscheint ohnehin erst einmal die Verabschiedung eines Landeshaushaltes, dessen Beratungen ja nun bei Null wieder beginnen werden.
Stichwort Personalgespräche. Auf die immer wieder gern gestellte Frage, ob er einem Ruf von Hannelore Kraft folgen würde, sagt der Oberbürgermeister am Montag lachend: „Ich schlafe bei leicht geöffnetem Fenster.“ – Andere sollen es dem Vernehmen nach schon sperrangelweit offen stehen haben, um Signale aus Düsseldorf ja nicht zu überhören.
"Das ist ein Phänomen, mit dem man rechnen muss."
„Ich fühle mich in Gelsenkirchen sehr, sehr wohl“, betont Baranowski anschließend und freut sich, „dass aus Sicht der SPD das letzte sehr gute Kommunalwahlergebnis damit nicht einzeln betrachtet werden muss. Es hat sie bestätigt, in der Stadt solche Resultate, solche Mehrheiten auch bei einer Landtagswahl erzielen zu können.“
Mit den Piraten müssten sich nach Sonntag alle lokalen Parteien beschäftigen, so der Oberbürgermeister. Auch woher die Wähler stammten. Für die Kommunalwahlen im Jahr 2014 könne das spannend werden: „Das ist ein Phänomen, mit dem man rechnen muss.“