Gelsenkirchen.
„Manche Leute haben behauptet: Wenn so viele Kinder hier sind, kann man gar kein Konzert spielen. Deshalb muss heute jeder mithelfen“, sagte Roland Vesper, Leiter der Kinder- und Jugenddramaturgie der Neuen Philharmonie Westfalen zu Beginn des Sparkassenkonzertes für Kinder im Musiktheater im Revier (MiR).
Immerhin saßen am Montagmorgen rund 1000 Grundschulkinder im Publikum, die hier Gelegenheit hatten, Antonio Vivaldis „Die Vier Jahreszeiten“ kennenzulernen.
Unter der Leitung von Konzertmeisterin Natasha Elvin präsentierte die Neue Philharmonie Westfalen den Zyklus des italienischen Komponisten in einer gekürzten Fassung für Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren.
„Vivaldi hat musikalische Bilder gemalt und Naturklänge in die Noten der Musiker gearbeitet“, erklärte Vesper, der die Moderation übernahm. So erfuhren die kleinen Zuhörer, wie Vogelgezwitscher, Donner oder das Rauschen der Bäche mit Streichinstrumenten dargestellt werden kann. Zunächst war das Frühlingskonzert zu hören, bevor die Kälte des Winters musikalisch illustriert wurde. Im Herbstkonzert erklang die Musik zum fröhlichen Erntefest. „Der Sommer“ erzählte dann von großer Hitze und lautem Gewitter.
Elfenhafte Musik als Zugabe
Als Zugabe spielte das Orchester den letzten Satz des Frühlingskonzerts, in dem die traumhafte Melodie zum Tanz von Nymphen und Elfen zu hören ist. „Ihr wundert euch vielleicht, warum der Dirigent fehlt“, sagte Vesper. „Aber wenn ihr genau hinschaut, könnt ihr sehen, dass Natasha Elvin an der Violine den anderen Musikern Zeichen gibt. Damit hat sie die musikalische Leitung.“
Die Kinder waren begeistert und bedankten sich mit großem Beifall. Auf diese Weise konnte bei vielen jungen Besuchern sicher das Interesse an klassischer Musik geweckt werden – auch wenn der Lärmpegel im MiR wesentlich höher war als gewöhnlich.