Gelsenkirchen. .

Der Konflikt zwischen einigen Bewohnern der Künstlersiedlung Halfmannshof und der Gelsenkirchener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GGW) schwelt weiter. Wie berichtet, soll der Hof in ein neues Kreativzentrum umgebaut werden. Inzwischen flatterte drei Künstlern die Kündigungsklage für ihre Atelierräume ins Haus.

Vor allem über den Zeitpunkt dieser Post empört sich Keramikerin Barbara Echelmeyer, die ihre Werkstatt in der Schmiede betreibt, in einem Schreiben an die WAZ-Redaktion: Genau fünf Tage vor einem mit der GGW vereinbarten Gesprächstermin habe der Maler Rolf John die Kündigungsklage erhalten. Echelmeyer: „Die Künstler sind irritiert. Man klagt doch nicht ein paar Tage vor einem vereinbarten Treffen, in dem beide Seiten den Versuch einer außergerichtlichen Lösung anstreben.“ Der Verein habe das für diese Woche vereinbarte Gespräch mit der GGW darum wieder abgesagt.

Außergerichtliche Einigung scheint unmöglich

Eine Lösung habe die GGW durchaus angestrebt, betont Geschäftsführer Harald Förster und war gesprächsbereit. Wie lange zuvor angekündigt, wurden den betroffenen Künstlern die Atelierräume, nicht aber ihre Wohnungen, mit der Frist zum 30. März gekündigt. „Da die Ateliers aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht geräumt waren, wurde Räumungsklage erhoben.“ Diese Klageschrift komme dann direkt vom Gericht und nicht von der GGW, so dass kein Einfluss auf den Tag der Zustellung bestehe.

Künstlerin Barbara Echelmeyer moniert: „Würde die GGW ihre Gesprächsbereitschaft ernst meinen, hätte sie mit ihren Klagen die Ergebnisse der Gespräche abgewartet.“ Und: „Wir bedauern, dass ein außergerichtlicher Umgang mit der GGW nicht möglich ist.“ Uneinigkeit gebe es bislang nur noch mit drei der betroffenen Hofkünstler, sagt der GGW-Geschäftsführer. Mit Heiner Szamida stehe man weiterhin in Verhandlungen, mit allen anderen Künstler habe man bereits Aufhebungsverträge geschlossen.

Neben Ateliers müssen auch Bäume weichen

Der erste Schritt für die geplanten Umbaumaßnahmen auf dem Hof sieht laut Förster eine umfassende Sanierung der Schmiede vor. Hier arbeitet zurzeit Keramikerin Echelmeyer. Förster: „Entstehen sollen hier preisgünstige Wohnungen mit Mieten um die 4,50 Euro pro Quadratmeter und Ateliers.“ Inzwischen liege auch die Entwurfsplanung einer Reihenhauszeile für den Bereich der heutigen Ausstellungshalle vor.

Mit dem Bau soll laut GGW spätestens im ersten Quartal des nächsten Jahres begonnen werden. Bis dahin müssten auch die Bäume in dem Bereich gefällt sein.