Gelsenkirchen. . Die musikalische Groteske „Ubu“ feierte eine überzeugende und mit heftigem Beifall bedachte Uraufführung im Musiktheater im Revier. Stimmig: die Jungen Instrumentalisten

Wenn sich pralles Volkstheater Stück für Stück in einen bluttriefenden Alptraum verwandelt, dann bleibt dem staunenden Publikum nach und nach das Lachen im Halse stecken. So geschehen am Samstagabend im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier, wo die musikalische Groteske „Ubu“ überzeugende und mit heftigem Beifall bedachte Uraufführung feierte.

Die gruselige Geschichte rund um das grausame Despoten-Pärchen Vater und Mutter Ubu kam als Projekt des MiR-Jugend-Orchesters in jeder Beziehung stimmig auf die Bühne. Regisseur Alexander von Pfeil inszeniert ein bildgewaltiges Panoptikum bizarrer Gestalten, das sich durch Raum und Zeit bewegt. Das Böse, so scheint es, ist grenzenlos. Die beiden üblen, verfressenen, geld- und machtgierigen Titelhelden werden gesungen von Almuth Herbst und Michael Dahmen, auf ihrer Reise begleiten sie die Astronauten Eins und Zwei (Irina Simmes und Hongjae Lim).

Der US-amerikanische Komponist Sidney Corbett gibt der literarischen Vorlage von Alfred Jarry einen unheilschwangeren, pulsierenden, schrillen Klangteppich, trotz aller Schwierigketen bravourös gemeistert von den Jungen Instrumentalisten. Ebenfalls bestens disponiert: der Gelsenkirchener Kinderchor.