Gelsenkirchen. . Trotz eisiger Temperaturen lockte das O-Ton-Festival rund 250 Musikfans und Friedensaktivisten in den Stadtgarten. Die Veranstaltung ist fester Bestandteil des offiziellen Ostermarsch-Programms.

Dem etwas angestaubten Image des Ostermarsches setzen die Verantwortlichen seit einigen Jahren erfolgreich das O-Ton-Festival entgegen. Als Versuch gestartet ist das Friedenston-Festival im Vorfeld der Märsche mittlerweile fester Bestandteil des offiziellen Programms. Vor allem junge Besucher zieht die Musikveranstaltung an. Auch wenn es mehr sein könnten.

250 Teilnehmer lockte die Veranstaltung bei eisigen Temperaturen am Samstag immerhin zum Musikpavillon in den Stadtgarten. „Wir sind ja schon froh, dass es nicht regnet“, so Paul Erzkamp, Vorsitzender des Unterbezirkes der Falken, die das O-Ton-Festival in diesem Jahr erstmals in voller Verantwortung durchgeführt haben. Erzkamp rührte während des über fünfstündigen Festivals fleißig die Werbetrommel für die Kundgebung, die an gleicher Stelle am Folgetag stattfand.

In den Umbaupausen informierte der Festival-Macher in Redebeiträgen auf der Bühne auch über die Inhalte des Ostermarsches: Nein zur Nato, zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr und zur Werbung an Schulen.

An zahlreichen Infoständen, unter anderem vom Gelsenkirchener Friedensforum, kamen die Festival-Besucher mit Friedensaktivisten ins Gespräch.

Insgesamt fünf Bands gaben ihr Stelldichein. Und für jeden Musikgeschmack war etwas dabei: Liedermacher „Faulenza“, mittlerweile Stammgast am Samstag vor Ostern, gab Einblicke in sein Seelenleben, die Metalband „Sightless view“ nahm die Aufforderung „Seid laut gegen Krieg“ wörtlich, und „Jon & Voss“ sorgten mit Reggae zumindest musikalisch für karibische Stimmung.

Kurzfristig konnten die Organisatoren auch noch ein Bandprojekt aus Ückendorf, das sonst nicht zusammen auftritt und deshalb namenlos ist, für ein kleines Konzert gewinnen. Zum Abschluss des Festivals sorgte das Quartett „Tenga hambre pero no tengo dinero“ (deutsch: „Ich habe Hunger, aber ich habe keine Geld“) nach Einbruch der Dunkelheit für gefühlvolle Klänge.

Die Bochumer Mädchen-Band, benannt nach den ersten Erfolgen eines Spanischkurses, war wie die anderen Gruppen erstmalig beim Friedensfestival im Stadtgarten dabei.

Zur Stärkung gab es auch kulinarische Köstlichkeiten. Der Renner waren in diesem Jahr neben einer veganer Erbsensupppe die sogenannten „Pommes radikal“.