Gelsenkirchen. . Götz Alsmann und Band begeisterten im Musiktheater mit einem Streifzug durch die Geschichte des Chansons. Wie für ein Gastspiel von Götz Alsmann typisch, war auch das Programm „Paris!“ angereichert mit intelligentem Humor, Eloquenz, Wissen und Anekdoten aus Kindheit und Jugend des Künstlers.

„Egal, wo Sie noch hingehen, egal, was Sie noch machen, egal, wie schrecklich, egal wie schön es dort ist, denken Sie daran: Paris ist überall...“ Mit diesen Worten verabschiedet Götz Alsmann am Freitagabend sein Publikum aus dem ausverkauften Musiktheater voller Poesie in die Nacht.

Zuvor haben der Multiinstrumentalist – Alsmann spielte im MiR Klavier, Ukulele und Akkordeon – und seine grandios aufspielende Band eine musikhistorische Reise durch die Welt des französischen Chansons der 30er- bis 60er-Jahre gemacht – und die Klassiker aus dem Nachbarland mit deutschen Texten neu interpretiert. Mal beschwingt und temporeich, mal verträumt langsam, mal ganz anders, aber immer mit dem Jazz als mehr oder weniger starrem Grundgerüst, nehmen Alsmann und Band das Publikum an die Hand und sagen Chanson-Größen wie Charles Aznavour, Yves Montand, Serge Gainsbourg und Gilbert Bécaud Hallo. Als exotisch eingefärbte Grußkarten werden den Franzosen posthum Rumba-Bolero, Tango, Cha Cha Cha, Bossa Nova und Mambo überreicht.

Aus Montands „Les feuilles mortes“ - der „Nationalhymne unter den Chansons“ – wird „Der Schleier fiel“. Aus Becauds „Et maintenant“ wird „Was wird aus mir“. Und Serge Gainsbourgs „Cha-Cha-cha du loup“ verwandelt Götz Alsmann in „Der Wolf tanzt Cha Cha Cha“ und macht dem Titel im Vier-Viertel-Takt alle Ehre. Neben Musik-Genie Alsmann brillierten Altfrid Maria Sicking (Vibraphon, Xylophon, Trompete), Michael Ottomar Müller (Bass), Rudi Marhold (Schlagzeug) und Markus Paßlick (Percussion).

Mit intelligentem Humor, Eloquenz, Wissen und Anekdoten

Echo Jazz in Bochum

Jazzer auf dem Roten Teppich: Nils Landgren kam Mittwochabend zur ersten Verleihung des Echo Jazz. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Jazzer auf dem Roten Teppich: Nils Landgren kam Mittwochabend zur ersten Verleihung des Echo Jazz. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Konzertveranstalter Karsten Jahnke bekam einen Echo als Jazz-Förderer.  Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Konzertveranstalter Karsten Jahnke bekam einen Echo als Jazz-Förderer. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Omar Rodriguez Calvo, Jürgen Spiegel und Marting Tingvall (v.l.) vom Tingvall Trio. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Omar Rodriguez Calvo, Jürgen Spiegel und Marting Tingvall (v.l.) vom Tingvall Trio. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Sängerin Helen Schneider gehörte zu den Laudatoren. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Sängerin Helen Schneider gehörte zu den Laudatoren. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Silie Nergaard trat auf, um die Kollegen zu unterhalten. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Silie Nergaard trat auf, um die Kollegen zu unterhalten. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Noch ein Show-Act: Götz Alsmann trat auf - und hielt die Laudatio auf Paul Kuhn. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Noch ein Show-Act: Götz Alsmann trat auf - und hielt die Laudatio auf Paul Kuhn. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Paul Kuhn bekam nicht den Echo für die schrägste Brille des Abends, sondern für sein Lebenswerk. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Paul Kuhn bekam nicht den Echo für die schrägste Brille des Abends, sondern für sein Lebenswerk. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Jazz-Ikone Klaus Doldinger und seine Frau Inge Beck. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Jazz-Ikone Klaus Doldinger und seine Frau Inge Beck. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Siggi Loch, Chef des Münchner Jazz-Labels ACT - das die meisten Echos bekam. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Siggi Loch, Chef des Münchner Jazz-Labels ACT - das die meisten Echos bekam. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Moderator Ralph Morgenstern kam als Laudator. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Moderator Ralph Morgenstern kam als Laudator. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Band-Leader Helmut Zerlett mit Begleitung. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Band-Leader Helmut Zerlett mit Begleitung. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Frederik Köster bekam einen Echo in der Kategorie Blechblasinstrumente National. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Frederik Köster bekam einen Echo in der Kategorie Blechblasinstrumente National. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Till Brönner ließ die Trompete zu Hause und moderierte die Gala. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Till Brönner ließ die Trompete zu Hause und moderierte die Gala. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier bekam den Echo als Newcomer des Jahres. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Saxofonistin und Komponistin Angelika Niescier bekam den Echo als Newcomer des Jahres. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Sängerin Celine Rudolph bekam einen Echo. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Sängerin Celine Rudolph bekam einen Echo. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Piet Klocke hielt die Laudatio auf Celine Rudolph. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Piet Klocke hielt die Laudatio auf Celine Rudolph. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Pianist Michael Wollny bekam einen Echo... Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Pianist Michael Wollny bekam einen Echo... Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
... und die Laudatio hielten Cassandra Steen und Sido. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
... und die Laudatio hielten Cassandra Steen und Sido. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Den Schlagzeuger Wolfgang Haffner kürte die Jury zum Instrumentalisten des Jahres (National). Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Den Schlagzeuger Wolfgang Haffner kürte die Jury zum Instrumentalisten des Jahres (National). Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Das Vijay Iyer Trio gewann den Echo als Ensemble des Jahres International. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Das Vijay Iyer Trio gewann den Echo als Ensemble des Jahres International. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Die unvermeidliche Michaela Schaffrath, Schauspielerin und Moderatorin - sonst eher auf den Roten Teppichen bei Musical-Premieren unterwegs. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool
Die unvermeidliche Michaela Schaffrath, Schauspielerin und Moderatorin - sonst eher auf den Roten Teppichen bei Musical-Premieren unterwegs. Foto: Matthias Graben / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool
Till Broenner beim Echo Jazz in der Jahrhunderthalle in Bochum auf der Buehne. Der Musikpreis wird in diesem Jahr das erste Mal von der Deutschen Phono-Akademie verliehen. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Till Broenner beim Echo Jazz in der Jahrhunderthalle in Bochum auf der Buehne. Der Musikpreis wird in diesem Jahr das erste Mal von der Deutschen Phono-Akademie verliehen. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Klaus Doldinger mit Uwe Ochsenknecht. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Klaus Doldinger mit Uwe Ochsenknecht. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Die Jazz Allstars. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Die Jazz Allstars. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Cassandra Steen steht mit Sido am beim Echo Jazz in der Jahrhunderthalle in Bochum auf der Buehne. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Cassandra Steen steht mit Sido am beim Echo Jazz in der Jahrhunderthalle in Bochum auf der Buehne. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Bühne frei für Klaus Doldinger. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Bühne frei für Klaus Doldinger. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Klaus Doldingermit Uwe Ochsenknecht. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Klaus Doldingermit Uwe Ochsenknecht. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Paul Kuhn erhielt den Preis für sein Lebenswerk. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Paul Kuhn erhielt den Preis für sein Lebenswerk. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Paul Kuhn und James Last, der den Preis überreichte, sind schon lange eng befreundet. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Paul Kuhn und James Last, der den Preis überreichte, sind schon lange eng befreundet. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Piet Klocke. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Piet Klocke. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers und Laudator Ralph Morgenstern. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Curtis Stigers und Laudator Ralph Morgenstern. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Dee Dee Bridgewater. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen
Dee Dee Bridgewater. Foto: BVMI / Monique Wüstenhagen © BVMI / Monique Wüstenhagen
Einige Bilder von der Aftershow-Party: Curtis Stigers. Foto: imago
Einige Bilder von der Aftershow-Party: Curtis Stigers. Foto: imago © imago stock&people
Helen Schneider. Foto: imago
Helen Schneider. Foto: imago © imago stock&people
Götz Alsmann. Foto: imago
Götz Alsmann. Foto: imago © imago stock&people
Klaus Doldinger mit seiner Ehefrau Inge und Till Broenner. Foto: imago
Klaus Doldinger mit seiner Ehefrau Inge und Till Broenner. Foto: imago © imago stock&people
Mirja Boes. Foto: imago
Mirja Boes. Foto: imago © imago stock&people
Rapper Sido. Foto: imago
Rapper Sido. Foto: imago © imago stock&people
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Wie für ein Gastspiel von Götz Alsmann typisch, war auch das Programm „Paris!“ angereichert mit intelligentem Humor, Eloquenz, Wissen und Anekdoten aus Kindheit und Jugend des Künstlers. Auch über den Entstehungsprozess des aktuellen Albums, das Alsmann mit seiner Band in der französischen Hauptstadt im Studio Ferber einspielte, dem zweitältesten, noch voll funktionsfähigen Studio von Paris, gab es die ein oder andere Pointe zu berichten. Alsmann erzählt schwärmerisch über die Bruchbude, in der bereits Bécaud und Aznavur Chansons aufnahmen. Dort rieche es nach Wasserschaden, aber der Betreiber lehne einen Umbau ab, weil sonst der Klang verloren gehen würde. „Investitionsstau als kulturerhaltende Maßnahme“, analysiert Alsmann.

Zunächst kommt Götz Alsmann am Freitag alleine auf die Bühne. Nein, doch nicht, es ist Helmut Hasenkox, der Emschertainment-Chef, der das Publikum begrüßt. Aber eine Ähnlichkeit zum Künstler ist nicht von der Hand zu weisen, nicht zuletzt wegen des Brillenmodells und der angedeuteten Tolle. Jedenfalls habe der Begriff „ausverkauft“ noch nie so sehr zugetroffen wie an diesem Abend, versichert Hasenkox dem Haus. Sonst blieben immer zehn bis 15 verstreut liegende Einzelplätze frei, nicht so bei „Paris“ - alle Karten verkauft. Widerspruch kommt auf. „Falls der Platz neben ihnen doch frei ist, dann wegen Koma, Tod oder Verliebtheit.“ Aber für die Witze ist danach „Götzi“ zuständig.