Kathrin Hugenschütt Krisenstimmung – und während andere noch jammern nutzt Birgit Unger genau diesen Tiefpunkt, um an die Zukunft zu denken.

Mit „einer klaren Analyse der Situation, guten Ideen und dem Mut zur Veränderung” gab sie am Samstag mehr als „das Glas ist halbvoll”-Floskeln an knapp 670 Unternehmerinnen und weibliche Führungskräfte aus ganz NRW weiter. Denn mit dem 13. Unternehmerinnentag bewiesen Unger und die RevierA selbst, wie man in Krisenzeiten einen kühlen Kopf bewahrt.

Trotz Rückzieher von Sponsoren und zum ersten Mal auch ohne EU- und Landesmittel galt es im Vorfeld ganz neu zu kalkulieren. Doch die Rechnung ging auf: In unterschiedlichen Workshops und Seminaren beschäftigen sich dieses Mal nicht allein Frauen aus dem Ruhrgebiet, sondern aus ganz Nordrhein-Westfalen mit Themen wie Selbstmarketing, Verhandlungsführung und Strategien. Großen Raum nahm auch die Kooperationsbörse unter den Glasarkaden ein. „Auf dem Unternehmerinnentag kommen so viele erfolgreiche Frauen aus den unterschiedlichsten Branchen zusammen”, weiß Unger, „so haben sich in den letzten Jahren schon interessante Kooperationen ergeben”.

Besonders am Herzen liegt der Veranstalterin auch die Mentoring-Arena. Denn was der Generation junger, aufstrebender Frauen fehlt, seien Vorbilder – in allen Unternehmensgrößen. „Wir brauchen starke Frauen, die sich in den Prozess einbringen und ihre Erfahrung dann auch an andere weitergeben.”

Eine Fülle von Impulsen und Anregungen weiterzugeben hat auch Jeanette Huber. Im Zukunftsinstitut untersucht sie die Zusammenhänge von gesellschaftlichen Veränderungen und den Märkten. Gesättigte Märkte, eine Fülle von Dienstleistungen – „Arbeit bedeute heute die Suche nach dem Unterschied”, erklärt sie in einem Workshop, „in den Nischenmärkten lässt sich noch Geld verdienen”.

Denn in Zeiten wo Millionen von Menschen nach Individualität streben, verdient ein Unternehmer gutes Geld mit kreativen, maßgeschneiderten Ideen. Seien es Lebensversicherungen extra für Homosexuelle oder Burqinis, die Bademode für die moderne muslimische Frau.

Doch nicht nur mit der zunehmenden Individualisierung, sondern auch der daraus entstehenden Einsamkeit lässt sich Kasse machen. „Deshalb sind Communities im Internet so erfolgreich”, erinnert Huber ihre Zuhörerinnen, „und deshalb gibt es mittlerweile sogar Restaurants, die an extra großen Tischen Fremde zusammenbringen, um für einen Abend ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln.

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