Die Bertelsmann Stiftung hat eine Statistik zur Kinderarmut vorgelegt (die WAZ berichtete). Der von der Stiftung unterstützte Regionalvergleich Keck („Kommunale Entwicklung - Chancen für Kinder“) listet den Anteil der Kinder unter drei Jahren auf, deren Familien von der staatlichen Grundsicherung abhängig sind. Für Gelsenkirchen sind dies demnach 40,4 Prozent.
„Die Zahlen sind uns durch unsere eigenen Sozialraumuntersuchungen bekannt“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Während aber die Bertelsmann Stiftung wiederholt nur Zahlen auflistet und pauschale Forderungen veröffentlicht, haben wir längst reagiert.“ Der OB verweist auf den Aufbau einer lückenlosen Betreuungskette, mit der gerade junge Familien unterstützt und Bildungsbenachteiligungen kompensiert werden sollen.
Gelsenkirchen knüpfe dafür ein engmaschiges Fördernetz, durch das niemand mehr fallen soll. Die kommunale Präventionspolitik beginne mit der Geburt. Baranowski: „Wir besuchen alle Eltern von Erstgeborenen, um sie über die Angebote der Stadt zu informieren: die Elternschule, der offene Eltern-Baby-Treff, die U-3-Betreuung, Ganztagsbetreuung in Kitas und Schulen, Sprachförderung von Migrantenkindern – all die kleinen und großen Initiativen, die wir in einer Broschüre zusammengefasst vorstellen.“