Gelsenkirchen.

Anfang März 2011 besuchten in Nordrhein-Westfalen 491 000 Kinder unter sechs Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung.

Wie das Statistische Landesamt mitteilt, hat davon etwa jedes dritte Kind (170 500 insgesamt) ein Elternteil, das nicht in Deutschland geboren wurde. Und: In fast jeder Familie jedes vierten betreuten Kindes (108 300 insgesamt) wird in den eigenen vier Wänden überwiegend nicht Deutsch gesprochen.

Regional betrachtet, ergeben sich laut Landesamt deutliche Unterschiede: Jedes zweite Gelsenkirchener (51,5 Prozent) oder Duisburger (50,4 Prozent) Kind unter sechs Jahren in Kindertagesbetreuung entstammt demnach einer Familie mit mindestens einem Elternteil ausländischer Herkunft. Hagen (49,1) und Remscheid (47,6) folgen auf den Plätzen. Die niedrigsten Anteile weisen bei dieser Betrachtung die Münsterland-Kreise Coesfeld (15,1 Prozent) und Borken (20,5 Prozent) auf.

Bei den Familien, die sich zu Hause überwiegend in einer Fremdsprache unterhalten, weisen die Städte Duisburg (38,7 Prozent), Gelsenkirchen (37,3 Prozent) und Wuppertal (34,2 Prozent) die höchsten Quoten auf. Den niedrigsten Anteil haben die Statistiker für den Kreis Coesfeld (8,6 Prozent) ermittelt.

Bei der Kinderarmut ist die Stadt Gelsenkirchen landesweit trauriges Schlusslicht. Rund 40 Prozent der Mädchen und Jungen unter drei Jahren wachsen in der Ruhrgebietsmetropole in Armut auf, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Damit liegt Gelsenkirchen noch vor Berlin, wo 36,3 Prozent der kleinen Kinder betroffen sind. Zum Vergleich: In Münster lebt nur jedes fünfte Kind unter drei Jahren in Armut. NRW hat mit 22,7 Prozent die höchste Kinderarmutsquote unter den westdeutschen Flächenländern.