Gelsenkirchen.

In diesem Jahr feiert die Kaue ihren 20. Geburtstag. Ein festes Datum dafür gibt es ebenso wenig wie Feierlichkeiten.

Eine bewusste Entscheidung, wie Helmut Hasenkox, Geschäftsführer Emschertainment, die die Traditions-Immobilie bespielt, verrät: „Das wäre zu aufgebauscht.“ 20 Jahre Kaue also – Grund für eine Rückschau.

1985 bis 1991: Große Teile der ehemaligen Zeche Wilhelmine Victoria 1/4 in Schalke werden abgerissen. Die ehemalige Lohnhalle wird Sitz des Jugendgemeinschaftswerkes e. V. (später GABS gGmbH): Die ehemalige Maschinenhalle sowie zwei Lüftergebäude werden mit Landesmitteln unter der Regie des evangelischen Kirchenkreises zum soziokulturellen Zentrum umgebaut.

Nach der endgültigen Fertigstellung im Jahr 1992 hat die Maschinenhalle der Kaue etwa 320 Sitz-, beziehungsweise 500 Stehplätze. Träger der Immobilie war von 1992 bis 2007 die GABS gGmbH, deren alleiniger Gesellschafter der evangelische Kirchenkreis war.

1992 wurde der erste hauptamtliche Leiter der Kaue eingeführt

1992 beschäftigt die GABS gGmbH mit Dr. Helmut Hasenkox erstmals einen hauptamtlichen Leiter der Kaue sowie Personal für Verwaltung und Technik. 2004 wird die Emschertainment GmbH gegründet, deren alleiniger Gesellschafter die GEW Unternehmensgruppe ist. Die Emschertainment schließt mit der GABS gGmbH ein langfristiges Mietverhältnis ab. Große Teile des ehemaligen Kaue-Teams sind seither Mitarbeiter der Emschertainment. Helmut Hasenkox, Produktionsleiter Stephan Streuter und der technische Leiter Olaf Zeuchner arbeiten seit über 18 Jahren zusammen.

Durch die Insolvenz der GABS im Jahr 2007 geht die Immobilie Kaue zunächst in die Hände des Insolvenzverwalters. Dieser schließt mit der Emschertainment einen Mietvertrag ab, weist aber darauf hin, dass mittelfristig mit der Zwangsversteigerung des Gebäudes zu rechnen ist. Die Stadt Gelsenkirchen sowie die GEW sehen sich außerstande, die Immobilie zu kaufen.

Das Who's Who der Comedy

Im Februar 2011 dann erwirbt die Gelsenkirchener VEWO im Rahmen einer Zwangsversteigerung das Gebäude und vermietet es langfristig an Hasenkox und Co. Jährlich finden in der Kaue etwa 60 bis 80 Veranstaltungen mit einer Auslastung von 80 bis 90 Prozent statt.

Wie das Who’s Who der Comedy liest sich die Liste der Künstler, die auf der Kaue-Bühne ihre ersten Erfahrungen machten: Herbert Knebel, die Missfits, Michael Mittermeier, Atze Schröder (Hasenkox lachend: „Hubertus heißt er ja eigentlich. Er ist vor 30 Leuten aufgetreten – das war erbärmlich.“), Mario Barth, Piet Klocke („Vor drei Zahlenden und einem Schäferhund.“), Dieter Nuhr, Fritz Eckenga, Volker Pispers, Hagen Rether, Rainald Grebe, Kurt Krömer. Wer war sonst noch zu Gast? Otto Sander, Wolf Biermann, Stoppok, Hannes Wader, The Offspring, die Sterne, Tocotronic, Dieter Krebs, Dietmar Schönherr, Hella von Sinnen, Guildo Horn, Klaus Doldinger & Passport, Texas Lightning, Thomas D, Smudo, Charlotte Roche, Bastian Pastewka, Olli Dittrich und und und ...