Gelsenkirchen..

Lange hat es gedauert, aber jetzt ist er endlich da: Der Aufzug, der das Kleine Haus des Musiktheaters im Revier barrierefrei macht Vorbei die Zeiten, in denen Besucher, die mit Rollstuhl vorfuhren, von den Haustechnikern hier die komplette Treppe hochgetragen werden mussten oder durch Irrwege hinter den Kulissen vom Großen Haus ins Schwesterhaus geleitet wurden.

Jeder Toilettenbesuch in der Pause wurde zur logistischen Herausforderung. „Da hat man sich dann schon genau überlegt, ob man vor der Vorstellung noch ein Wasser trinkt oder lieber nicht“, sagt Katrin Gräber, die als Mitglied der Arbeitsgruppe „Barrierefreies Planen und Bauen“ der Stadt am Donnerstag den Aufzug in hochoffizieller Runde testete.

Keine Voranmeldung nötig

Jetzt kann sie bei Vorstellungen im Kleinen Haus direkt in den Aufführungssaal fahren – und rasch auch wieder runter in den Eingangsbereich zur barrierefreien Toilette. Zu bedienen ist der Aufzug allerdings nur von Fachpersonal mit einem Schlüssel, um Missbrauch auszuschließen.

„Eine Voranmeldung ist aber nicht nötig, der Schlüssel ist beim Garderobenpersonal hinterlegt“, sagt Maschinentechniker Rüdiger Kulick. Michael Merckel, der technische Direktor des MiR, ist zufrieden mit den Ergebnissen des Umbaus, der sich zeitlich etwas verzögert hat und mit 160.000 Euro auch teurer war als die im Sommer 2011 noch anvisierten 125.000 €.

„Es ist immer eine Herausforderung, bestehende Gebäude barrierefrei umzubauen. Und hier kam noch erschwerend hinzu, dass es sich beim Musiktheaterbau um ein Gesamtkunstwerk handelt“, gab Oberbürgermeister Frank Baranowski zu bedenken.

Harald Seelert, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Gelsenkirchener Behindertenverbände, sagte beim Betrachten des Aufzuges: „Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.“ Aber rund um das Theater gebe es in Bezug auf Barrierefreiheit noch einige Problempunkte, die gelöst werden müssten.