Masterflex musste im vergangenen Jahr erstmals Federn lassen – und zwar kräftig. Das erfolgsverwöhnte Unternehmen aus Erle ist beim Konzernergebnis deutlich in die Miesen gerutscht.
Das hat Folgen auch für die Aktionäre: Sie sollen zum ersten Mal leer ausgehen und keine Dividende erhalten.
Das vergangene Jahr sei „kein einfaches” gewesen, kommentierte Masterflex-Sprecherin Stephanie Kniep gegenüber der WAZ die Geschäftszahlen für 2008. Doch zugleich stellt sie klar: „Wir haben die Vergangenheit bereinigt, können jetzt unbelastet nach vorne gucken und durchstarten.” Um anzufügen: „Trotz Wirtschaftskrise laufen die Geschäfte gut, und es ist Geld in den Kassen.”
Kurz zu den Zahlen: Der Umsatz ging – erstmals in der über 20-jährigen Firmengeschichte – zurück: von 88,9 Millionen auf 88,3 Millionen Euro. Das Ebit, also der Gewinn vor Steuern und Zinsen, blieb positiv, sank aber von 10,2 Millionen auf 7,0 Millionen Euro. Bauchschmerzen macht Masterflex aber das Konzernergebnis von -15,7 Millionen Euro. Grund hierfür sei gerade auch der Umbau des Unternehmens: Unprofitable Geschäftsbereiche wurden, auch mit Verlusten, abgestoßen, darunter die Sparte „Mobile Office”; hier setzte Masterflex knapp 8 Millionen Euro in den Sand. In der Vergangenheit, blickt Unternehmenssprecherin Kniep kritisch zurück, „sind wir zu schnell gewachsen”.
Auch das laufende Jahr werde schwierig. Durch den nun abgeschlossenen Umbau und der einher gehenden Konzentration auf das Kerngeschäft rund um die High-Tech-Schlauchsysteme gebe es aber eine Reihe von Chancen: „Wir haben das Unternehmen fit gemacht – auch im Sinne der Aktionäre.”
Die freilich dürften trotzdem not amused sein, wollen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 11. August doch vorschlagen, auf eine Dividende „zu verzichten”. Das sei nötig „zur vorrangigen Sicherung der Unternehmensentwicklung”. Zur Erinnerung: 2007 und 2008 gab es 80 Cent pro Aktie, in den beiden Jahren davor jeweils 60 Cent.