Im Eis-Kart-Eigenversuch legte der WAZ-Mitarbeiter so manch unfreiwillige Pirouette hin. Spaß hatte er trotzdem.
Ich glaube, mein Kart ist kaputt! Ich drücke das Gaspedal und nichts passiert. Meine beiden Mitfahrer vor mir verlassen gerade die Boxengasse, legen sich schon in die erste Kurve. Das gibt es doch nicht. Wenigstens drängelt niemand hinter mir – ich bin der dritte von drei Piloten. Ob ich mehr Druck auf meinen rechten Fuß ausüben sollte? Ja, das ist die Lösung! Ich war zu zaghaft, wollte mir keinen Dreher leisten, bevor ich überhaupt auf der Strecke bin. Also feste runter mit dem Fuß.
Zum Glück geht es beim Ticket-Fahren am Sonntag im Gegensatz zum Wettkampf am Vortag um nichts. Na ja, ein bisschen um die Ehre. Wer will, kann sich nach seinen fünf Minuten auf dem Eis seine Rundenzeiten auf der Renntafel anschauen. Das werde ich mir ersparen, das weiß ich jetzt schon. Um mich herum sind nur Profis, so scheint es mir; hier fährt niemand zum ersten Mal Kart. Aber Fahren auf Eis dürfte für die meisten Premiere sein. Denn das hier ist einzige Veranstaltung ihrer Art, hat mir Sport-Paradies-Sprecherin Monika Schmidt erzählt.
Dann bin ich auf der Piste. Dass es eine rutschige Angelegenheit wird, merke ich schnell. Ich lasse es zwar erstmal langsam angehen, aber mein Kart schlittert schon in der ersten Rechtskurve über die eisige Bahn, da nützen auch die Spikes auf den Reifen nix. Den Kontakt mit der rot-weißen Plastikbande, die die Strecke säumt, kann ich verhindern. Kein Wunder, denn in der ersten Runde tuckere ich so lahm über das Eis, dass mein linkes Bremspedal arbeitslos bleibt. Dennoch bleiben meine beiden Mitfahrer in Sichtweite. Also volle Konzentration! Dranbleiben.
Das kann doch nicht so schwer sein, schließlich bin ich auch schon mal Kart gefahren. Aber auf Eis ist das so eine Sache. Driften muss man können, durch die Kurven schlittern. Wenn es bei mir klappt, dann unfreiwillig.
Ich komme in Schräglage aus der Kurve vor der 60 Meter langen Geraden. Kurz vom Gas, gegengelenkt, das Kart stellt sich gerade: geht doch! Weiter mit Vollspeed, gebremst wird später. Links außen fahren, dann nach rechts in die Kurve ziehen, das machen die anderen auch so. Aber anscheinend anders, denn ich knalle links mit dem Heck in die Bande, drehe mich und lande in der inneren Bahnbegrenzung.
Der Streckenposten rückt mich gerade. Das muss er insgesamt viermal machen. Zum Trost auch bei meinen Mitfahrern.