Gelsenkirchen. .

Unter einem Dach sind sie schon lange untergebracht in Gelsenkirchen: An der Ebertstraße 19 lassen sich im „Bildungszentrum“ die Volkshochschule und die Zentralbibliothek der Stadt finden. Jetzt sollen beide Einrichtungen auch organisatorisch zusammengelegt werden – unter dem Dach eines neu geschaffenen Referates „Außerschulische Bildung“.

Leiten wird das neue Referat Michael Salisch (55), der seit 1987 bei der Stadtverwaltung Gelsenkirchen tätig ist. Ende der 1980er-Jahre begann der Diplompädagoge zunächst seine städtische Laufbahn beim Jugendamt. Sein Wechsel an die Spitze des Gesundheitsamtes später blieb nicht unumstritten: Vor allem Ärztevereine monierten damals, dass der Pädagoge zu fachfremd für den Posten sei. 1998 berichtete gar der Focus darüber. Weitaus glücklicher geriet dann der Übergang zum Referat Soziales, das Michael Salisch seit Oktober 2000 leitete.

"Kein Sparmodell"

Nun reizt ihn nach eigenen Angaben vor allem die Herausforderung, wieder im Bereich der Erwachsenenbildung, die ihm seit seinem Studium sehr nahe liegt, aktiv zu werden. „Es ist sicherlich eine spannende Aufgabe, aus den beiden Bereichen Volkshochschule und Stadtbibliothek, die bislang eigenständig waren und ganz eigene Identitäten entwickelt haben, eine Einheit zu machen – ohne dass diese Identitäten dabei verloren gehen“, erklärte Michael Salisch, der am Donnerstag von Oberbürgermeister Frank Baranowski und dem Vorstand für Kultur, Bildung, Jugend und Sport, Dr. Manfred Beck, seine Ernennungsurkunde überreicht bekam.

„Die Doppelstrukturen der Einrichtungen aufzulösen bedeutet aber nicht automatisch, dass es zu Personalabbau kommt“, betonte er im nächsten Atemzug. „Die Strukturveränderung ist kein Sparmodell“, versicherte auch Oberbürgermeister Frank Baranowski: „Wie wollen die Angebote einfach besser vernetzen.“ So soll Salisch nun zeitgleich mit dem Job als Referatsleiter auch Leiter der VHS werden (in Nachfolge für den ausgeschiedenen Frank Mackschin), und Friedhelm Overkämping, der Leiter der Stadtbibliothek, als sein Stellvertreter im Referat fungieren.

Verwaltung vereinfachen

„Wir denken, dass eine solche Vernetzung beispielsweise auch Krankheitsvertretungen in der Verwaltung vereinfachen“, so Dr. Manfred Beck. „Bisher haben die Mitarbeiter beider Einrichtungen zwar unter einem Dach gearbeitet, aber gemeinsame Dienstbesprechungen gab es nie. Und dass, obwohl beide Einrichtungen oft die gleichen Menschen bedienen“, erklärte der Oberbürgermeister.

Geplant ist übrigens, in naher Zukunft auch das Institut für Stadtgeschichte und das Agenda-21-Büro an das neue Referat „Außerschulische Bildung“ anzugliedern – wenn der Rat im Frühjahr 2012 diesem Vorhaben zustimmt.