Essen. Vor der VII. Essener Strafkammer haben vier Gelsenkirchener eine Serie von 14 Raubüberfällen auf Geschäfte gestanden, vor allem „netto“, „Fressnapf“ und die Post gestanden. Dabei drohten sie immer mit einer Waffe und fesselten die Angestellten. Innerhalb eines halben Jahres erbeuteten die Angeklagten so 112.010 Euro.

Zum Schluss hatte die Polizei die vier Gelsenkirchener genau beobachtet. Vielleicht traten sie deshalb die Flucht nach vorne an: Vor der VII. Essener Strafkammer gestand das Quartett eine Serie von 14 Raubüberfällen auf Geschäfte, vor allem „netto“, „Fressnapf“ und die Post.

Knapp ein halbes Jahr brauchten die zwischen 26 und 34 Jahre alten Angeklagten für ihre Taten. 112.010 Euro erbeuteten sie mit ihrer Masche, die fast immer gleich war. Laut Anklage maskierten sie sich und betraten mal mit, mal ohne Waffe die Geschäftsräume. Dort fesselten sie die weiblichen Beschäftigten mit Kabelbindern, sperrten sie manchmal ein. Dann raubten sie die Tageseinnahmen.

Vorläufer im Dezember

Einen Vorläufer hatte die Serie im Dezember vergangenen Jahres. Die Freundin eines Angeklagten arbeitete in einer Tankstelle. Ohne dass sie es bemerkte, soll ihr der Schlüssel zum Geschäft gestohlen worden sein, um dort die Tageseinnahme zu stehlen. Die eigentliche Serie begann dann am 21. Februar in der netto-Filiale auf der Steeler Straße in Gelsenkirchen, wo sie 6125 Euro erbeuteten. Vier Tage später kam „Fressnapf“ auf der Lockhofstraße dran. Beute: 11.600 Euro. Nach Streifzügen in benachbarten Städten schlugen sie erst am 14. Juni wieder in ihrer Heimatstadt zu, diesmal überfielen sie eine Tankstelle auf der Ückendorfer Straße. Nur 800 Euro war der Lohn der illegalen Tat. Zwei Tage später zogen sie deshalb erneut los und suchten die Post-Filiale am Dördelmannshof auf. Das lohnte sich eher: 10.000 Euro Beute.

Bei den letzten beiden Taten leer ausgegangen

Leer gingen sie bei ihren letzten Taten aus. Am 2. Juli in Herten (Post-Filiale) zogen sie nach einem Handgemenge mit dem Chef wieder ab. Und den Überfall am 5. Juli auf „Fressnapf“ am Förderturm in Gelsenkirchen vereitelte die Polizei. Die Fahnder hatten sie schon länger beobachtet und Gespräche belauscht.

Vor Gericht räumen die Angeklagten die Taten ein. Prparim A. betont, dass sie nie an Waffen gedacht hätten. Er weist dem Mitangeklagten Claudio P. die Rolle des Haupttäters zu: „Er hat bestimmt, er war der Chef. Er sagte auch, es wird nichts passieren.“ Deshalb hätten sie auch darauf geachtet, dass sich nur Frauen im Geschäft aufhielten, weil sie von ihnen keinen Widerstand erwarteten