Gelsenkirchen. . Werke von Cristina Apavaloaeis im Meisterzyklus von Markus Lüpertz sind unter dem Titel „Vom Mythos der Vogelmenschen“ bis zum 23. Februar in der oberen Etage der Sparkassenfiliale in Buer zu sehen.

Die trauernde Madonna mit dem toten Leib ihres Sohnes auf dem Arm hat als Pietà bereits Anfang des 14. Jahrhunderts Einzug in die Kunstgeschichte gehalten. In Werken der Künstlerin Cristina Apavaloaeis schafft das alte Bildnis den Sprung in die Moderne: Apavaloaeis Malerei ist derzeit im Rahmen des Meisterzyklus mit Schülern von Kunstprofessor Markus Lüpertz in der Sparkassenfiliale Buer zu sehen.

In der Pietà-Version von Cristina Apavaloaeis sind Mutter und Sohn nur noch schemenhaft zu erkennen, die Szene erscheint nicht leise, sondern laut: Die Trauer schreit aus diesen Bildern heraus. Spontaner und direkter springen die Motive den Betrachter an. Und dabei hat die junge Künstlerin, die aus Rumänien stammt und für das Kunststudium bei Markus Lüpertz nach Düsseldorf an die Kunstakademie kam, die gewohnten Linien und Bildstrukturen aufgelöst und neu zusammengefügt. „Das klassische Dreieck, das diese Bilder normalerweise prägt, wird bei Cristina Apavaloaeis zum Kreuz“, hebt Galeristin Jutta Kabuth, die diese Ausstellung kuratiert hat, hervor.

Viele der Bilder wirken, als wären sie auseinandergenommen und neu zusammengefügt worden. Da stapelt sich Rot auf Gelb, Dunkelblau auf Schwarz – wer genau hinschaut, entdeckt Objekte, die aus Fragmenten zusammengesetzt wurden. Es gibt Totenköpfe und Vogelmenschen.

Einheitlich sind die ausgestellten Arbeiten allerdings nicht. Cristina Apavaloaeis experimentiert mit diversen Stilen und Farben, in einem Exponat scheinen Bildelemente von Georges Braque und Jean Michel Basquiat aufeinanderzutreffen. Und auch der Einfluss von Markus Lüpertz ist unverkennbar. „Bei uns in Rumänien pflegt man einen sehr engen Kontakt zu den Kunstprofessoren. Das war für Professor Lüpertz zuerst ungewohnt, denn hier in Deutschland ist die Distanz zwischen Lehrenden und Studierenden normalerweise etwas größer“, erzählt die junge Frau, die ihren Hang zur Malerei bereits im zarten Alter von vier Jahren entdeckte. „Ich habe damals immer die Ölfarben meines Vaters stibitzt“, sagt Cristina Apavaloaeis lachend. „Und er hat dann im Gegenzug irgendwann ohne mein Wissen viele dieser frühen Bilder gesammelt und einem befreundeten Künstler gezeigt. Weil dieser so begeistert war, bin ich dann schon früh auf eine Schule mit Kunstschwerpunkt gegangen“, fährt sie fort.

Nach der Schule absolvierte die heute 29-Jährige dann ein Studium an der Kunstakademie in ihrer Heimat, spezialisierte sich dabei auf sehr gegenständliche Malerei. „Erst, als ich nach Düsseldorf kam, wurden die Werke abstrakter“, sagt sie.

Die Ausstellung mit ihren Bildern ist zugleich der Abschluss dieser Werkreihe mit Meisterschülern von Markus Lüpertz in der Sparkasse Buer. Zuvor waren hier bereits Bilder von Charlotte Warsen, Nadja Nafe, Julia Sossinska, Julia Gerber und Simone Klerx zu sehen.

Die Werke von Cristina Apavaloaeis im Meisterzyklus von Markus Lüpertz sind unter dem Titel „Vom Mythos der Vogelmenschen“ bis zum 23. Februar in der oberen Etage der Sparkassenfiliale an der Nienhofstraße 1-5 zu sehen.