Gelsenkirchen. 100.000 Euro investierte die Firma Voigt Armaturen, um sich 190 Solarmodule auf das Firmendach zu setzen. Das erzuegt 39 000 Kilowattstunden Strom im Jahr und bedeutet die Selbsversorung mit Strom zur guten Hälfte des Gesamtbedarfes.
„So, 160 Watt produzieren wir schonmal. Wer möchte sein Handy aufladen?“, scherzt Oliver Blom. Er ist geschäftsführender Gesellschafter von Voigt Armaturen am Schoppenkamp in Heßler und gab am verregneten Freitag den Startschuss in eine sonnige Zukunft. 190 Solarmodule hat sich die Firma auf’ Dach setzen lassen. „Um auch 2020 noch günstigen Strom zu bekommen“, wie Blom erklärt.
Wenn alles normal läuft, dann produziert die Photovoltaik-Anlage auf dem rund 900 Quadratmeter großen Dach der Fertigungshalle – fast die gesamte zur Verfügung stehende Fläche wurde für die Anlage ausgenutzt – im Jahr rund 39 000 Kilowattstunden Strom. „Das ist mehr als die Hälfte von dem, was wir im Jahr benötigen. Es wird Zeiten geben, da speisen wir in das Netz ein, aber es wird auch Zeiten geben, in denen all unsere Maschinen auf voller Leistung arbeiten und wir noch zusätzlichen Strom benötigen“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter, der seit mehr als 20 Jahren die Geschicke der Firma leitet.
Kein langes Gedankenspiel
Im Juni entstanden die Pläne, eine solch große Solar-Anlage anzuschaffen. Für die Bloms kein langes Gedankenspiel, denn schon vor sieben Jahren schenkte Oliver Blom seiner Frau Andrea eine Solaranlage auf dem Wohnhaus der Familie. Die beiden sind sozusagen Überzeugungstäter.
Gedauert hat der Bau der Anlage auf dem Firmendach dann nur wenige Tage. Einen Tag das Grundgerüst, einen Tag die Module, drei Tage die Verkabelung. „Wenn einer von euch jetzt meint, auf dem Dach herumturnen zu müssen, dann lasst die Finger von den Steckverbindungen. Da sind 580 Volt drauf. Fasst ihr die an, finden wir von euch nur noch die Uhr und die Stahlkappen von euren Schuhen“, machte Blom den 20 Mitarbeitern seiner Firma den Umgang mit der Anlage klar.
Mehr als 460 Solaranlagen in Gelsenkirchen
Inzwischen gibt es über 460 Solaranlagen in Gelsenkirchen, mit mehr als 7,8 Megawatt Leistung. Die erzeugten 6,6 Millionen Kilowattstunden Strom reichen für mehr als 1900 Haushalte. Eine Investition in die Zukunft, die sich lohnt. 100 000 Euro hat sich das Unternehmen die Anlage kosten lassen. In 10,6 Jahren soll sich die Anlage amortisiert haben – bei besserem Wetter als am Freitag, aber das kommt bestimmt.