Gelsenkirchen.

Die Gesichter des Reviers sind so bunt wie die Welt. „Gesichter der Emscher-Region“ in einem Porträtbuch vorzustellen, erscheint da als gewagtes Unterfangen, denn die Auswahl kann nur lückenhaft sein. Wer gehört auf jeden Fall dazu, wer ist verzichtbar? Nun, der Maler Johann Hinger und die Autorin Karin Düchs haben es gewagt und 69 Akteure ausgewählt. Ihre Entscheidung kann sich sehen lassen, in Buchform und als Ausstellung.

Über zwei Jahre arbeiteten der Bottroper Maler Hinger und die in Duisburg lebende Journalistin Karin Düchs daran, die Vielfalt des Engagements in der Emscher-Region sichtbar zu machen. Ihre Arbeit präsentieren sie in dem Bildband „Gesichter der Emscher-Region“, der im Peter Pomp-Verlag erschienen ist und der Schlaglichter wirft auf die Facetten unterschiedlichen Engagements. Da machen sich Menschen privat und beruflich, im Verein und im Unternehmen, im Kleinen und im Großen, stark für diese Region.

Ein Kaleidoskop an Menschen

Schon der Blick auf das Titelbild des Buches verrät: Hier steht ein ganzes Kaleidoskop an Menschen im Fokus. Besonders viele von ihnen kommen aus Gelsenkirchen, repräsentieren Bereiche wie Kultur, Architektur, Wirtschaft und Vereinsleben. Der Maler Hinger bannte sie mit Pinsel und Farben auf Leinwand und Holz. Mal mit ruppiger Farbgebung und rauer Struktur, mal sanft wie mit einem Weichzeichner, immer aber wunderbar erkennbar.

Im Buchhandel

Der über 140 Seiten starke Bildband „Gesichter der Emscher-Region“ wird am 8. Dezember, erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, und zwar im Industrie-Club Friedrich Grillo Gelsenkirchen. Dann gibt es den Band auch im Buchhandel (24,90 Euro). Das Buch ist im Peter Pomp-Verlag Bottrop erschienen. Vom 9. Dezember bis zum 29. Februar werden zudem die Originalgemälde im Industrie-Club an der Zeppelinallee 51 ausgestellt. Besichtigung: 9450440.

Die Öl-Porträts, von realistisch bis leicht expressionistisch, prangen auf dem Cover und kündigen, mal mit leuchtenden, mal mit zurückhaltend gedeckten Farben, die Vielfalt des Buches an.

Autorin Karin Düchs „malt“ die Menschen mit Worten. In vielen Interviews erfuhr sie von den ganz persönlichen Seiten der Porträtierten, von ihrem Engagement, ihrem Mut, ihrer Leidenschaft und ihrem Lebensmotto.

So erinnert das Buch an Helmut Barth, der die Idee für den Hof Holz in Beckhausen als Begegnungsort für Behinderte und Nichtbehinderte entwickelte und damit eine Gelsenkirchener Erfolgsgeschichte schrieb. An Gerd Rehberg, den einstigen Bergmann, und seinen Weg hin zum populären Bürgermeister und Schalke-Präsidenten. An Werner Ruhnau, den Architekten des Musiktheaters im Revier.

Das kreative Potenzial der Region

Jörg Loskill, ehemaliger WAZ-Kulturredakteur, schwärmt vom kreativen Potenzial der Region, und Katja Langer vom Halfmannshof erzählt von Plänen und Projekten. Einmal im Jahr verwandelt sich die Stadt in New Orleans, dank Rolf Wagemann. Karin Düchs stellt den Jazz-Papst ebenso vor wie Prof. Dr. Helmut Hasenkox, den Chef von Emschertainment.

Die Menschen im Bildband „Gesichter der Emscher-Region“ stehen stellvertretend und beispielhaft für die vielen, die sich aktiv in der Region engagieren und damit den Wandel der Emscher-Region mitgestalten.

Maler Johann Hinger wurde 1947 im österreichischen Linz geboren und lebt und arbeitet seit 1976 im Ruhrgebiet. Karin Dücks, Jahrgang 1976, stammt aus Würzburg und ist seit 2008 in Duisburg zu Hause.