Gelsenkirchen.
Die Themen Klimawandel und Solarstadt Gelsenkirchen haben einen unmittelbaren Bezug. Weil das so ist, begrüßte die Politik im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz über alle Fraktionen hinweg die Arbeit und die Ziele der Initiative „SolarbürGEr“ und will die Unternehmungen unterstützen so gut es geht.
Da war es auch nicht anders zu erwarten, dass im gleichen Ausschuss Einstimmigkeit über ein anderes Projekt herrschte, und zwar dieses: Die Verbraucherzentrale (VZ) NRW hat der Stadt in Zusammenhang mit dem Beschluss des Rates zum Integrierten Klimaschutzkonzept 2020 angeboten, in Gelsenkirchen eine landesgeförderte Energieberatungsstelle über eine Laufzeit von drei Jahren einzurichten.
Aktion „Mein Haus spart“ geht weiter
Hintergrund des Angebotes ist die bevorstehende Verlängerung der Landesförderung des VZ-Projektes „Mein Haus spart“, die es ermöglicht, in weiteren NRW-Städten Energieberatungsstellen einrichten zu können.
Der Energieberater soll dem Vernehmen nach in der Beratungsstelle der VZ an der Luitpoldstraße 17 sitzen. Die Aufgaben umfassen die Erstberatung vor Ort in den Haushalten, die Vernetzung der lokalen Akteure und die Öffentlichkeitsarbeit. Thematischer Schwerpunkt aber ist die energetische Gebäudesanierung. Die Aktivitäten sollen laut Verwaltung vor allem auf Information abzielen, die Initiierung von energiesparenden Maßnahmen und das Auslösen von Investitionen. Diese Beschränkung der Beratung lässt dann auch Luft für vertiefende Gespräche „freier“ Energieberater und Architekten und sind kein reines Konkurrenzvorhaben, sondern eher ein ergänzendes.
Schwerpunkt für Migranten
Mit der Einrichtung der Stelle sichert die Verbraucherzentrale der Stadt zu, die Energieberatung flexibel auf die ortsspezifischen Wünsche der Verwaltung im Zusammenhang mit der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes 2020 einzugehen. Hier ist eine enge Kooperation der Koordinierungsstelle Klimaschutz im Umweltreferat mit der VZ vorgesehen.
Der Blick richtet sich dabei insbesondere auf die Zielgruppen „Private Haushalte“, „Hauseigentümer“ und „Mieterschaft“. Ein Schwerpunkt soll zudem die gezielte Beratung von „Migrantenfamilien mit Wohneigentum“ sein.
Die Gesamtkosten einer Energieberatungsstelle belaufen sich laut Verbraucherzentrale NRW auf 135 000 Euro pro Jahr (Personalkosten für eine Energieberaterstelle und ein Viertel Bürokraftstelle, Sachkosten und Gemeinkosten). Angesichts einer Förderquote des Landes mit Hilfe von EU-Mitteln von ca. 58 Prozent der Gesamtkosten betragen die von den beteiligten Kommunen aufzubringenden Eigenmittel rund 57 500 Euro pro Jahr.