Gelsenkirchen. .

Eine umjubelte Premiere feierte „Das Kind und der König“ im Musiktheater im Revier. Rund 30 Aufführungen stehen im Kleinen Haus in den nächsten Wochen auf dem Programm, einige sind schon ausverkauft.

Der kleine Lars landet durch Zufall in einem unbekannten Königreich. Mitten im Wald trifft er auf Ger und Trud, zwei Schwestern, die völlig aus dem Häuschen sind: Der König hat doch alle Kinder aus seinem Reich verbannt und jedes Lachen verboten. Natürlich kommt Seine Majestät just in diesem Moment vorbei und bringt Lars als Gefangenen auf sein Schloss…

So beginnt „Das Kind und der König“, das neue märchenhafte Musiktheater für Kinder von Autor und Regisseur Carsten Kirchmeier. Am Sonntag war die umjubelte Premiere im Kleinen Haus des MiR: Ein neuer familientauglicher Hit für die Weihnachtszeit zeichnet sich ab.

„Das Kind und der König“ lebt vom Spielwitz

Schließlich geht es um Werte wie Freundschaft, gegenseitige Hilfe und Vertrauen, ums Erwachsenwerden und Kindbleiben. Lars lernt recht schnell, dass der König im Grunde gar nichts für sein garstiges Verhalten kann, wurde er doch von seinen Eltern dazu erzogen, jegliche Kindlichkeit zu unterdrücken. Auch seine herrische Schwester Serpentia trägt nicht gerade zu einer freundlichen Atmosphäre am Hofe bei... Wie gut, dass Zofe Ilse und Hofnarr Nepomuk zur Stelle sind, um Lars dabei zu helfen, den König von seinen Ängsten und dem gestrengen Verhaltenskorsett zu befreien. Bis dahin gilt es aber, etliche gefährliche Abenteuer zu bestehen…

Musikalisch bedient sich Carsten Kirchmeier bei Giuseppe Verdi, Gaetano Donizetti u.a., unterlegt die kantablen Melodien mit neuen (leider nicht immer gut verständlichen) Texten, die die Handlung weiter transportieren, und kreiert so eine ganz neue Kinderoper, die Spaß macht und nur selten Längen aufweist. Musikalisch ist das Stück bei Dirigent/Pianist Dirk Erdelkamp und seinem Streichquintett in besten Händen.

Mit eleganten Stimmen und viel Spielwitz begeistert das Ensemble: Rebecca Engel (Lars) und Tomas Möwes (König) stehen im Mittelpunkt, werden aber von Almuth Herbst (Trud/Serpentia), Elise Kaufman (Ger/Ilse) und Holger Ries (Nepomuk) kongenial unterstützt. Das fantasievolle Bühnenbild aus dreieckigen, drehbaren Elementen lässt schnelle Szenenwechsel zu und bietet viel fürs Auge.

Insgesamt ein gelungenes Kinderstück, das den Kleinen auf unterhaltsame Weise den Kosmos Musiktheater nahebringt. Schaden kann das generell nicht, beschwerte sich doch der Knirps in der Reihe vor mir mehrfach: „Och, immer Singen!“