Gelsenkirchen. . Sankt Martin war ein guter Mann, der uns als Beispiel gelten kann, zeigte, dass Teilen Freude macht, in jener dunklen kalten Nacht

Heute ziehen sie wieder durch die dunklen Straßen, die Kinder mit ihren Laternen, und erinnern singend an St. Martin, den einstigen Bischof von Tours. Sie erinnern daran, dass der Soldat Martin mit dem Schwert seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilte. Geteilte Freude gilt als doppelte Freude. Wer aber ist heute noch bereit zu teilen? Zum Beispiel ...

... das Leben. Am heutigen St. Martinstag versprechen sich so viele Gelsenkirchener wie sonst an keinem anderen Tag im Jahr, Glück und Leid für den Rest des Lebens miteinander zu teilen. Was weniger am Bischof, denn am Schnapszahl-Datum liegt. Am heutigen 11.11.11 geben sich 39 Paare vor insgesamt acht Standesbeamten das Ja-Wort.

Bislang gingen in diesem Jahr 998 Paare den Bund fürs Leben ein, 2010 waren es insgesamt 1261. Das versprechen, das Leben zuteilen, geben sich an Schnapszahl-Zahlen besonders viele: Am 9.9.09 waren es 38 Paare, am 10.10.10 genau 28.

Brot für die Tafel

... das Brot. Wer heute Warburger, Doppelback oder Graubrot teilen will, der wendet sich in der Regel an die Gelsenkirchener Tafel. Unser täglich Brot, hier bekommen es die Menschen in der Regel. Gerade die Brotregale an den Ausgabestellen der Gelsenkirchener Tafel sind in der Regel gut gefüllt. „Das ist nicht in allen Städten so“, sagt Hartwig Szymiczek, Geschäftsführer der Tafel. Gelsenkirchen habe zum Glück zwei Großbäckereien und spendenfreudige Unternehmen. Was weniger geteilt wird: „Molkereiprodukte und Kühlwaren fehlen immer mal wieder.“

... das Blut. Wer bereit ist, sein Blut mit anderen Menschen zu teilen, leistet einen wahrlich unschätzbaren Dienst am Nächsten. In Gelsenkirchen lassen sich regelmäßig viele potenzielle Blutspender anzapfen. Eine gute Basis. „Dennoch, es reicht nie“, weiß Erwin Utke vom Deutschen Roten Kreuz. „Gerade in der Urlaubszeit ist der Bedarf an Blutkonserven immer sehr groß.“ Mindestens einmal im Monat bietet das DRK einen Spendetermin an. Wer den roten Lebenssaft teilen will: die Termine gibt es auf www.drk-ge.de

... das Geld. Wer sein Geld teilen will, der spendet. Viele Institutionen der Stadt könnten ohne solche Spenden gar nicht existieren. Am heutigen St. Martinstag zum Beispiel ist es das Blumenparadies Schley, das einen Spendenscheck in Höhe von 10.000 Euro verschenkt. Und zwar an der Projekt „Bismarcker Tafel für Kinder“, den Verein „Gulliver for Kids“ und die Ehrenamtsagentur. Die stolze Summe kam zustande, weil das Unternehmen auf eine aufwändige Eröffnungsfeier verzichtet hatte.

Zeit statt Geld spenden

... die Zeit. Apropos Ehrenamtsagentur: Hier teilen Menschen vor allem ihre Zeit mit anderen. Rund 1200 Gelsenkirchener konnte die Agentur bislang in ein Ehrenamt vermitteln. Wer wie viel Zeit mit anderen teilt, das bleibt ganz allein den Spendern überlassen. „Das geht von einer Stunde in der Woche bis hin zu 40 Stunden“, betont Uwe Andreas-Hribbernigg. Die Bereitschaft, Zeit mit anderen zu teilen, sei aber durchaus groß.

... die Freude. Am heutigen Martinstag startet die Caritas-Paketaktion im Ruhrbistum unter dem Motto „Freude schenken“. Jeder, der Freude mit anderen teilen möchte, kann sich einen leeren Karton über die örtlichen Caritasverbände zum Packen von Weihnachtspaketen besorgen. Infos gibt es beim Caritasverband GE, Kirchstr. 51 ( 15806-30).