Gelsenkirchener Schüler zeigen mit dem Ballett Schindowski am Musiktheater im Revier, was sie bewegt.
Die Aufregung ist groß an diesem frühen Samstagabend: Zum allerersten Mal präsentieren 120 Schüler aus Gelsenkirchen und Umgebung mit dem Ballettensemble von Bernd Schindowski das Werk „Goin' West” im Kleinen Haus des Musiktheaters im Revier vor großem Publikum. Fast jeder scheint einen eigenen Fanclub dabeizuhaben – so niedrig ist der Altersdurchschnitt des Publikums sonst nie.
Schnell zeigt sich, wie viel Arbeit die Jugendlichen mit dem Team um Bernd Schindowski und Rubens Reis in das Projekt gesteckt haben. Seit September 2008 wird an den Texten, Choreografien und am Bühnenbild gefeilt. Aus Gelsenkirchen sind Schüler der Gesamtschule Ückendorf, der Evangelischen Gesamtschule in Bismarck und vom Schalker Gymnasium dabei.
„Ich war vorher schon ganz schön aufgeregt. Aber da bei der Generalprobe etwas schief gegangen ist, war mir klar, dass bei der Uraufführung heute alles glatt läuft”, erzählt Monika Smuda (17) von der Gesamtschule Ückendorf kurz nach der Vorführung, in der sie mit ihrer ausdrucksstarken Stimme begeisterte. Die 17-Jährige ist schon ein alter Hase bei „Heavy Music, Cool Love”: „Ich bin zum vierten Mal dabei, das Projekt macht unheimlich viel Spaß”, sagt sie und ihre Freundin Dominika Adamczyk (18), die an diesem Abend ebenfalls auf der Bühne stand, nickt zustimmend. Der Spaß hat sich auch während der Vorstellung schon deutlich gezeigt.
Viele der Jugendlichen laufen im Rampenlicht zu Hochtouren auf, wie Araz Rikani (17) und Deniz Samed Bakir (16) von der Gesamtschule Ückendorf, die für „Goin' West” sogar Kopf stehen: Ihr Breakdance sorgt dafür, dass dem Publikum der Atem stockt.
Zum (heimlichen) Star des Abend avanciert Murat Bason (14), der die 7. Klasse an der Gesamtschule Berger Feld besucht. Als einziger Teilnehmer seiner Schule schaffte er es, Bernd Schindowski und Rubens Reis mit seiner Tanzkunst zu überzeugen. „Die Schüler müssen sehr diszipliniert und konzentriert arbeiten. Murat wollte unbedingt mitmachen und war sehr traurig, als wir seiner Klasse eine Absage erteilt haben. Ich habe ihm dann angeboten, alleine mit zu trainieren. Und er macht seine Sache wirklich gut”, sagt Rubens Reis. Das Publikum zeigte sich ebenso begeistert – für Murat gab es deshalb einen Extra-Applaus.
Info: „Heavy Music, Cool Love” gibt es im Kleinen Haus des MiR in dieser Woche täglich von Dienstag (31. März) bis Freitag (3. April), jeweils um 11 Uhr. Die Karten kosten 7,50 Euro und können unter Tel. 40 97 200 vorbestellt werden.