Immer wieder Ärger mit öffentlichen Toiletten: Das Herrenklo am Heinrich-König-Platz ist seit Tagen dicht.
„Defekt” steht an der verschlossen Tür der Herrentoilette am Heinrich-König-Platz: „Und das seit Tagen”, schimpft Peter Tolksdorf. Der stark gehbehinderte 58-Jährige hatte die öffentliche Anlage regelmäßig angesteuert. Umso härter treffe ihn die Schließung, weil er „nicht mal eben” ein anderes Klo ansteuern könne. Doch auch sonst stinken ihm hier die Zustände: „Früher, als hier zwei feste Mitarbeiterinnen gearbeitet haben, war alles picobello”, sagt er. Seit Monaten seien die sanitären Anlagen recht dreckig.
Siegbert Panteleit, der im Auftrag der Stadtmarketing Gesellschaft die öffentlichen Toiletten managt, räumt „strukturelle Probleme” an diesem Standort ein. „Wir haben hier sehr häufig Vandalismusschäden”, sagt er.
Hinzu komme, dass Reparaturen am Heinrich-König-Platz einen „Riesenaufwand” bedeuteten, sowohl in technischer als auch in bürokratischer Hinsicht. Ein neues Konzept mache jedoch keinen Sinn mehr, weil der Heinrich-König-Platz „auf den Kopf gestellt”, sprich: komplett umgeplant werden soll.
Bei Aufsicht und Reinigung dieser Anlage habe man umdisponieren müssen, räumt Panteleit ein - „aus organisatorischen Gründen”. Inzwischen seien nicht mehr fest angestellte Mitarbeiterinnen für die Sauberkeit zuständig, sondern eine Firma. Außerdem schaue der City-Service nach dem Rechten.
Beim Thema „öffentliche Toiletten” bestehe grundsätzlich Handlungsbedarf, sagt City-Manager Panteleit ein. „Wir sind dabei, das Schritt für Schritt anzugehen.”
Wenn man an (Markt-)Plätzen in Hassel, Erle, Buer, Horst, Rotthausen und in der Altstadt (hier ist Panteleit zuständig) die Aufenthaltsdauer erhöhen und auch Veranstaltungen anbieten wolle, müssten nun mal öffentliche Toiletten vorgehalten werden. Der Investitionsbedarf sei hoch, weil viele Anlagen 30, 40 oder 50 Jahre alt seien. Dass die Stadt dies aus finanziellen Gründen aber nicht von heute auf morgen ändern könne, sei ihm klar.