Gelsenkirchen.. So weiter machen, „weil es unserer Schule ja zurzeit sehr gut geht“, oder zukunftsorientiert arbeiten und einen neuen Weg beschreiten: Andreas Lisson, der Leiter der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Erle, hat sich längst entschieden.
So weiter machen, „weil es unserer Schule ja zurzeit sehr gut geht“, oder zukunftsorientiert arbeiten und einen neuen Weg beschreiten: Andreas Lisson, der Leiter der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Erle, hat sich längst für eine der beiden Möglichkeiten entschieden.
Und mit ihm und seiner Mannschaft auch Kollegium und Elternschaft der Hauptschule an der Frankampstraße: Gemeinsam wollen sie Schulzukunft schreiben und eine Gesamtschule gründen. Mit gymnasialer Oberstufe.
Realschule noch gesund
Denn, sagt Lisson: „Wenn wir den Schritt in die Zukunft gehen, dann muss es auch mit einer Steigerung nach oben verbunden sein. Und wir müssen den stärkeren Schülern etwas anbieten.“ Einen entsprechenden Antrag haben beide Schulen Lissons Worten zufolge bereits im Frühjahr 2011 auf den Weg gebracht.
Wenngleich Lisson, erst kürzlich Gastgeber des SPD-Unterbezirksparteitages zum Thema Schulkonsens, die Realschule als grundsätzlich noch gesunde Schulform charakterisiert, schränkt er bereits vorausschauend ein: „Die Akzeptanz für die Realschule sinkt.“ Die für Hauptschulen, und da sagt Lisson nichts Neues, sei bereits dramatisch gesunken.
Kritik an Sekundarschule
Der Schulleiter betrachtet die neue Sekundarschule, die durch den Schulkonsens jetzt eine gesetzliche Grundlage bekommen hat, durchaus auch kritisch. Ja, bei entsprechenden Rahmenbedingungen könne es durchaus eine gute Lösung sein, an bestimmten Standorten den gymnasialen Standard anzubieten. Allerdings meint er auch: „Wenn man zwei in der Akzeptanz sinkende Schulformen zusammenführt, heißt das ja nicht, dass daraus automatisch eine Gewinnerschule wird.“
Eine Gesamtschule in Erle wäre vor dem Hintergrund einer flächendeckenden Gesamtschul-Ausstattung Gelsenkirchens aus seiner Sicht so etwas wie der „Lückenschluss“ im Osten der Stadt. Lisson schwebt eine Art Stadtteilschule für Erle vor. Immer mit Blick über den Tellerrand und die Option vor Augen, mit benachbarten (Gesamt)Schulen sinnvoll zu kooperieren, um Synergieeffekte zu schaffen. Drei Schulgebäude, die sich überdies in einem räumlich guten Zustand befänden, stünden für das Modell GS Erle zur Verfügung. Neben der Gerhart-Hauptmann-Realschule und der Hauptschule Frankampstraße wäre die Dependance der Hauptschule an der Surkampstraße das dritte Standbein einer neuen Gesamtschule. Hier würde, wenn die neue Schule grünes Licht bekäme, künftig die Oberstufe der Erler Gesamtschule untergebracht sein.
Abwarten und Tee trinken ist für Lisson und seine Mitstreiter nicht angesagt. „Wir fangen jetzt an, ein Grobkonzept zu erstellen“, sagt er. Eine gemeinsame Steuerungsgruppe beider Schulen hat sich ebenfalls bereits gegründet. Der Startschuss für die Gesamtschule in Erle könnte, wenn alles glatt läuft, zum Schuljahr 2013/14 fallen.