Essen/Gelsenkirchen.. Stefan Raabs Karambolage-Rennen hatte es am Samstag schwer. Gegen Dieter Bohlens „Supertalent“ und Gottschalks „Wetten dass“ trat das Schrott-Spektakel zum Prime-time-Kampf an – und glich dabei eher einem „Wettstehen“ als einem „Wettrennen“.
Das Prinzip ist bekannt: 10 Teams, bestückt mit mehr oder weniger prominenten Menschen fahren bei der „Stock Car Crash Challenge“ aufgemotzte Mittelklassewagen zu Schrott.
Diesmal schnallten unter anderem Surfweltmeister Björn Dunkerbeck, Starkoch Tim Mälzer, Schauspieler Peter Lohmeyer, Werner-Zeichner Rötger „Brösel“ Feldmann und Bloodhound Gang-Bassist Evil Jared die Sicherheitsgurte an. Als wahrer Profi schwang sich der amtierende Champion der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM), Martin Tomczyk, hinters Steuer.
Jorge Gonzales entdeckte seine maskuline Seite
Doch so richtig in Fahrt kam die Show diesmal nicht. Ständig knubbelte es sich durch die häufigen Crashs auf der der Strecke, so dass das einzige Fahrzeug, das richtig Strecke machte, der rettende Gabelstapler war, der die verkeilten Wagen wieder auseinander pflückte. Strapaziös hierbei auch die Moderation von Sonya Kraus, die in hautenger schwarzer Lederkluft mühevoll versuchte, die Stimmung in der Gelsenkirchener Arena anzukurbeln.
In den verschiedenen Disziplinen, darunter „Stock Car“ und „Karambolage“, überraschten vor allem die Kandidaten, von denen man es nicht erwartet hätte. Cat-Walk-Grazie Jorge Gonzales, der bei „Germany’s Next Topmodel“ vorführt, wie man auf mörderischen 15-Zentimeter-Absätzen überlebt, entdeckte im Rennen seine maskuline Seite und fing sich einen Rüffel von der Rennleitung ein – wegen rüpelhaftem Fahrstils. Und auch der sonst lammfromme Manfred „Manni“ Ludolf kannte auf der Strecke keine Freunde und rammte die Konkurrenten was das Zeug hielt.
Sieg in der Königsklasse sicherte sich Joey Kelly
Gastgeber Stefan Raab, der sich in seinem Rennanzug mit Flammenprint schon siegessicher wähnte, kämpfte während des Rennens immer wieder mit technischen Problemen. Bereits bei seinem ersten Start in der 3000cc-Klasse versagte die Zündung und der TV-Tausendsassa rollte frustriert in Richtung Technik-Team.
Der schlechte Start schien wie ein Omen. Raab landete in der Endwertung auf dem letzten Platz. Den Sieg in der Königsklasse sicherte sich Joey Kelly, allerdings mit nur zehn Punkten Abstand zum Zweitplazierten und Ex-Big-Brother-Insassen Jürgen Milski.
Auch wenn der Ablauf des Raab’schen Verschrottungsmarathons größtenteils bekannt war, gab es doch eine Neuerung: Beim „Caravan Crash Cup“ galt es, mit größtmöglicher Zerstörungskraft die Wohnwagengespanne der Konkurrenten zerstört werden sollten.
Altbewährtes statt neue Ideen von Raab
Die Bilanz des diesjährigen Karambolage-Wettstreits: Viel Schrott, wenig Neuerungen und zu wenig Fahrspaß. Es scheint, als fehle es TV-Entertainer Stefan Raab momentan an frischen Ideen. Ob „Bundesvision Song Contest“, „TV Total“ oder „Stock Car Crash Challenge“ – der Moderator setzt lieber auf Altbewährtes als sich an Neuem zu versuchen.
Raab läuft sich warm
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Dabei versackte allerdings schon die Qualifikations-Show zum Stock Car-Rennen im Quotentief : Nur 0,84 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu, der Marktanteil lag bei mauen 9,0 Prozent. Leider bleibt bei den ewig aufgewärmten Raab-Shows der Unterhaltungswert ebenso auf der Strecke wie die Stock Cars der Kandidaten am Samstagabend.
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