Das Branchenblatt "Küchen-News"sieht Küppersbusch vor dem Aus. Der Firmenanwalt kontert: Sanierung und Zukunftstarifvertrag stehen kurz vor dem Abschluss

Die „Küchen News” sind ein Fachblatt, das nicht gerade die breite Masse anspricht, das aber in der Branche durchaus registriert wird. Und wenn dort in einem Artikel der Abgesang auf Küppersbusch angestimmt und „der Sargnagel für die Traditionsmarke” geradezu eingeschlagen wird, schrillen die Alarmglocken: in Gelsenkirchen.

Auslöser ist ein Interview, das Teka Chef Dr. Klaus Graf (seit 1999 gehört Küppersbusch zum spanischen Konzern) dem Blatt gegeben haben soll. Doch allein das ist strittig. „Es hat kein Gespräch gegeben. Wir halten das für einen Versuch der Konkurrenz oder interner Kräfte, Küppersbusch ernsthaft zu schaden”, sagt Axel Reeg. Teka hat umgehend reagiert und schweres juristisches Geschütz aufgefahren. „Als anwaltlicher Bevollmächtigter der Küppersbusch-Gesellschaften, der Teka-Gruppe und auch von Herrn Dr. Graf persönlich bin ich beauftragt, gegen den Verlag der Küchen-News presserechtlich vorzugehen und auch zu prüfen, in wie weit Straftatbestände verwirklicht sind”, sagt Reeg, der gestern bereits eine Gegendarstellung einforderte.

Spekulationen, ob von Küppersbusch nur noch der Markenname überleben könnte und Gelsenkirchen als Standort kaum Chancen habe, kommen zu einem Zeitpunkt, der eigentlich die Wende in dem Endlosverfahren markieren könnte. „Wir waren noch nie so weit wie heute”, betont Reeg, dass hinter den Kulissen die nachhaltige Sanierung deutliche Fortschritte gemacht hat. „Hierzu gehören nicht nur Investitionen von Gesellschafterseite, sondern auch der Abschluss eines bereits mit der IG Metall und dem Betriebsrat endverhandelten Zukunftstarifvertrags.” Letzte Woche habe es die abschließenden Gespräche beim ersten Bevollmächtigten der IG Metall gegeben. Aus Reegs Sicht ist das Papier unterschriftsreif.

Nicht mehr in Frage gestellt scheint der Verbleib der Küppersbusch-Gesellschaften in Gelsenkirchen. „Da gilt die Zusage Grafs”, sagt Reeg. Entsprechend hatte sich der Unternehmer auch in einem Brief an die Stadtspitze geäußert. Bleibt die Standortfrage. Auch da sieht Reeg Küppersbusch auf einem guten Weg. „Es laufen Verhandlungen über eine Halle, die gut passen würde.”

Nach dem Artikel standen „beim Vorstand die Telefone nicht mehr still. Das alles”, so Reeg, „wird zu einem Schaden führen. Aber wir müssen versuchen, ihn klein zu halten.