Gelsenkirchen. . Als eine von bundesweit vier Agenturen erprobt die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen das neue Online-Serviceangebot der Bundesagentur für Arbeit. Dazu gehört auch, dass Kunden ihre Daten selbst eingeben – von zu Hause aus oder an einem von zehn PCs vor Ort.
Als eine von bundesweit vier Agenturen erprobt die Agentur für Arbeit Gelsenkirchen neben den Dependancen in Karlsruhe, Rostock und Dessau noch bis Ende des Jahres das neue Online-Serviceangebot der Bundesagentur für Arbeit in einem Modellprojekt. Dazu gehört auch, dass Kunden ihre Daten selbst eingeben – von zu Hause aus oder an einem von zehn PCs an der Vattmannstraße in der Altstadt.
„Wir versprechen uns von diesem Ansatz viele Vorteile für Arbeitssuchende und Arbeitgeber“, sagt Leiter Luidger Wolterhoff. Der (bereits seit drei Jahren existierende) „eService“ biete etwa die Möglichkeit, sich an jedem Computer mit Internetanschluss arbeitssuchend zu melden. Dieses erspare den Besuch bei der Arbeitsagentur und mit wenigen Klicks seien alle Daten unabhängig von den Öffnungszeiten der Agentur eingegeben.
Die Agentur lässt einen nicht unwesentlichen Teil ihrer Arbeit künftig also von ihren Kunden selbst erledigen? Das stimme so nicht, sagt Projektleiter Stefan Thimm von der Gelsenkirchener Agentur und beruft sich dabei auf die Ergebnisse von Befragungen. „Die Kunden haben ein besseres Gefühl, sie haben die Kontrolle über ihre Daten.“ Zudem würden die Arbeitssuchenden ihre Eingaben auf diesem Wege gewissenhaft machen. Die Angestellten der Agentur würden durch den „arbeitenden Kunden“ jedenfalls nicht in ihrem Arbeitsaufkommen entlastet.
Denn teilweise benötigen Arbeitssuchende bei der Eingabe der Daten Hilfe. Dann können sie einen von zehn in der Agentur bereitstehenden PCs benutzen und einen Arbeitsvermittler dabei zu Rate ziehen. In der auf sechs Monate festgelegten Erprobungsphase soll das überarbeitete Angebot verstärkt publik gemacht werden. Immerhin gibt es die Agentur für Arbeit aus Bits und Bytes bereits seit drei Jahren.
Bisher, so die operative Geschäftsführerin in Gelsenkirchen Edith Holl, sei die Nachfrage noch verhalten gewesen. Fest stehe jedoch: „Das ersetzt alles nicht das persönliche Gespräch mit einem Arbeitsvermittler.“ Der erste Termin mit einem Vermittler würde dem Kunden innerhalb von 48 Stunden mitgeteilt, nachdem er sich mit Hilfe des „eService“, der übrigens „KontaktPlus“ heißt, arbeitssuchend gemeldet hat. Dieser Service, unterstreicht Edith Holl, sei freiwillig. Die herkömmliche und ausschließlich persönliche Form der Zusammenarbeit besteht weiterhin.
Ein weiterer Vorteil von „KontaktPlus“ ist der gemeinsame Bewerber-Account. Rund um die Uhr haben Agentur-Kunden Zugriff auf ihre Jobangebote und erhalten neue Vorschläge per E-Mail. Im Bewerbungsmanagement können sie ihre Bewerbungsmappe verwalten und Fotos sowie Zeugnisse hochladen. Über das Postfach können sie Kontakt zu potenziellen Arbeitgebern aufnehmen und sich direkt und papierlos bewerben. Ein entsprechendes Angebot gibt es auch für Arbeitgeber. Sie haben Zugriff auf die von der Agentur vorgeschlagenen Bewerber.
Das Angebot bleibt auch über die Erprobungsphase hinaus bestehen. Eventuell werden die Angebote der restlichen 169 Arbeitsagenturen in Deutschland angeglichen.