Gelsenkirchen.
Nördlich der Gelsenkirchener Schleusen ist auf der Emscherinsel „ein kleiner, heimlicher Pilgerort entstanden“, sagt Patricia Bender, Sprecherin der Emscherkunst. Am kanalisierten Fluss steht: Der singende Berg.
Wobei: klein und heimlich sind nicht so ganz die Attribute, die man mit diesem Kunst-Gebilde in Verbindung bringen würde.
Das „Monument for a Forgotten Future“ ist kaum zu übersehen. Haushoch, gewichtig, gewaltig. Und hörbar! Die Band Mogwai komponierte bekanntlich eine Symphonie für den „singenden Berg“. 26 Minuten dauert die Klanginstallation. Erklingen wird sie noch bis zum 3. Oktober aus dem künstlichen Felsen. Danach beginnt die Winterpause. Zumindest akustisch.
„Der Felsen ist gut angenommen worden. Er soll auch 2012 weiter bespielt werden“, kündigt Bender an. Ob dazu der Mogwai-Klangkosmos gehört, liegt nicht an der Technik. Die hat sich gut gehalten, Vandalismusschäden wurden zudem bislang keine registriert. Das Problem: Die schottische Band hat die Spiel-Rechte nur für die Zeitspanne der Emscherkunst 2010 erteilt. Und die ist vorbei. „Wir haben noch nicht angefragt, aber wir hoffen, dass sich das unbürokratisch klären lässt“, sagt Bender.
Der Berg an der Emscher entstand als Gemeinschaftswerk der international bekannten Künstler Olaf Nicolai und Douglas Gordon. Bei der „unnatürlichen Naturerscheinung“, wie es die Künstler ausdrückten, handelt es sich um eine Nachbildung eines Felsen aus dem kalifornischen Joshua Tree National Park, der auf der Emscherinsel eine neue Heimat gefunden hat. Das Projekt verzögerte sich 2010 und konnte erst letzten September zur Finissage der Emscherkunst präsentiert werden.