Gelsenkirchen. .
Ich gehe seit vielen Jahren gerne ins Stadion. Fußball live zu sehen, macht einfach Spaß. Die Emotionalität auf dem Rasen und den Rängen fasziniert mich. Dass es im Spiel der Königsblauen gegen Bayern hoch hergehen würde, war klar.
Dass der Wechsel von Manuel Neuer nach München zur Verschärfung beitragen würde, war klar. Darauf kann man sich einstellen. Pfiffe, harte Worte, alles kalkuliert. Aber Hass?
Der FC Schalke 04 hatte bereits bei seinen Eingangskontrollen alle Transparente etc. eingezogen, die der Club für justiziabel hielt. Die Todesanzeige am Oberrang der Nordtribüne mit dem Wortlaut „Wir trauern um M. Neuer – † zwischen 2005 & 2011 – wiederauferstanden als charakterlose Marionette“ von den Ultras Gelsenkirchen hing trotzdem gefühlte 19:04 Minuten. Der Club wollte den Fans an dieser Stelle Spielraum lassen, um Dampf abzulassen. Darüber kann man trefflich diskutieren, ob ein Hausherr nicht auch da hätte einschreiten müssen.
Und dann die strangulierte Puppe an der Fußgängerbrücke Adenauer-Allee, die alle Geschmacklosigkeiten um Längen übertraf. Viele Menschen müssen sie gesehen haben, ehe die Polizei sie nachts um halb zwölf nach einem Anruf abnahm. Am Sonntag war Fußball auf und rund um Schalke vieles, nur kein Familienevent.