Gelsenkirchen. Obwohl Städte wie Gelsenkirchen den Kampf gegen die multiresistenten Krankenhauskeime (MRSA) aufgenommen haben, ist Zahl der schweren Infekte im ersten Halbjahr 2011 gestiegen.

Trotz Hygiene-Vorschriften ist die Zahl der Infektionen mit multiresistenten Krankenhauskeimen (MRSA) in NRW 2011 um fast ein Drittel gestiegen. Im ersten Halbjahr wurden landesweit 572 Fälle registriert – im Vorjahreszeitraum wurden 435 schwere Infekte gemeldet.

Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) will am Mittwoch im NRW-Gesundheitsausschuss erstmals regionale Zahlen vorlegen. Nach der unserer Zeitung vorliegenden Liste liegen die Schwerpunkte der Infektionen in Mülheim (17,3 pro 100 000 Einwohner), Mönchengladbach (15,9), Krefeld (12,7) und Gelsenkirchen (12,3). Landesweit liegt der Durchschnitt bei 6 pro 100 000.

FDP-Gesundheitsexperte Stefan Romberg kritisiert die mangelnde Kontrolle und Transparenz. Er drängt darauf, dass künftig einzelne „problematische“ Kliniken öffentlich genannt werden soll. In jedem Fall sei mehr Eigenkontrolle der Kliniken unverzichtbar.

Die wird in Gelsenkirchen seit März 2011 umgesetzt. Seither gehen die Krankenhäuser gemeinsam gegen Infektionserkrankungen vor. Ein Nasenabstrich dient als Screening. Die Geschäftsführer aller Kliniken unterzeichneten damals auf Initiative des Referats Gesundheit eine Vereinbarung über eine einheitliche Eingangsuntersuchung bei allen neu aufgenommenen Patienten.