Gelsenkirchen. .
In der Schule hatte er Probleme und blieb ohne Abschluss. Die Folge: Keine Lehrstelle, keine Ausbildung, kein Job. Der inzwischen 23-jährige Gelsenkirchener stieg in den Drogenhandel ein, verdiente sich sein Geld mit dem Verkauf von Marihuana.
Hauptsächlich war er in seiner Heimatstadt unterwegs. Seit Mittwoch muss er sich wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in rund 50 Fällen vor der XXI. Strafkammer des Essener Landgerichtes verantworten. Im Zeitraum eines Jahres, bis Februar 2011, verkaufte er laut Anklage rund 20 Kilogramm Marihuana.
Er machte reinen Tisch. Der 23-Jährige ist geständig und half der Polizei auch bei den Ermittlungen, gab Hinweise auf die Leute, bei denen er einkaufte. Zum Beispiel erzählte er von einem Marokkaner, den er mehrfach in Dortmund traf und der seinen Stoff für sieben Euro pro Gramm verkaufte. Auf die Dauer zu teuer, fand der Angeklagte. Durch Kollegen, berichtete er, lernte er einen türkischen Dealer kennen, den er mehrfach in der Nähe der Hohenzollern-straße getroffen haben will.
Öfter sei er auch mit Freunden nach Holland gefahren, so der Angeklagte, um in einem Internet-Café Marihuana zu rauchen. Sie mochten „Mini“, und liehen sich stets einen Leihwagen dieser Marke zur Kiff-Fahrt nach Venlo. Richter Wolfgang Schmidt wunderte sich. Ein Leihwagen deute eher auf Schmuggelfahrten hin, hielt er dem 23-Jährigen vor, ansonsten sei das doch viel zu teuer. „Wir haben zusammen geschmissen“, erklärte dieser. Nur in einem Fall habe man Stoff mitgebracht, sagte der Gelsenkirchener.
Inzwischen habe er seit vier bis fünf Monaten keinen Eigenkonsum mehr, schilderte der Angeklagten von seiner persönlichen Entwicklung und legte einen Brief vor, indem ihm die regelmäßige, positive Teilnahme an Gesprächen in einer Gelsenkirchener Drogenberatung bescheinigt wird. – Am 20. September wird der Prozess fortgesetzt.