Gelsenkirchen.. Susanne Schaperdot hört aus beruflichen und privaten Gründen auf und legt mit sofortiger Wirkung ihr Ratsmandat nieder und gibt den Fraktionsvorsitz ab. In den Rat folgt ihr Christoph Klug, neuer Fraktionschef der Liberalen ist Jens Schäfer.
Es fällt ihr schwer zu gehen. Und dennoch: Susanne Schaperdot hat ihre politischen Ämter in der Ratsfraktion der FDP niedergelegt. Ihr Nachfolger im Rat an der Seite von Anne Schürmann und Jens Schäfer (neuer Fraktionsvorsitzender) ist mit Christoph „Kiki“ Klug ein stadtbekannter Liberaler (und Gastwirt), der bereits seit 1998 in verschiedenen Positionen in die Parteiarbeit eingebunden ist.
Ursache für den Wechsel ist kein interner Streit, keine Personaldebatte. „Ich werde in unserer Gelsenkirchener Kanzlei künftig wieder stärker eingebunden sein“, sagt die Rechtsanwältin beim Redaktionsbesuch mit der Fraktion.
Wunsch der geschäftlichen Partner
Das sei ein Wunsch ihrer geschäftlichen Partner, nachdem man anderweitig keinen geeigneten Juristen für ein Angestelltenverhältnis gefunden habe. Dazu kommt: Ende des Jahres will die bisherige FDP-Fraktionsvorsitzende privat nach Bochum umsiedeln. Spätestens dann, so sieht es die Gemeindeordnung vor, hätte sie ihr Mandat ohnehin niederlegen müssen.
„Seit dem Frühsommer überlege ich schon, was und wie ich es mache. Da wurde der Wunsch meiner Kanzlei-Partner nach mehr Unterstützung immer stärker“, so Schaperdot. Ihre Tochter sei mittlerweile zwei Jahre alt und käme in die Kita, „da geht das dann auch besser mit dem beruflichen Engagement“.
"Es hat mir viel Spaß gemacht"
Allerdings nur zu Lasten ihres ehrenamtlichen, politischen Wirkens, das sie nach eigenem Bekunden schmerzlich vermissen wird. „Es hat mir viel Spaß gemacht und es hat mir geholfen, die Vorgänge und Entscheidungen in Gelsenkirchen besser zu verstehen.“ Schaperdot war zwei Jahre, seit der letzten Kommunalwahl in 2009, für die FDP im Rat und ist auch stellvertretende Vorsitzende der Kreispartei.
Was sich ganz praktisch verändere? „Nicht viel“, versichern Schäfer, Schürmann und Klug unisono. Alle Ausschüsse blieben besetzt, nur jemand für den Bildungsausschuss müsse neu gefunden werden. Schäfer, der selbst erst im März 2010 für May-Britt Liesmann nachrückte: „Bildung ist ein ganz wichtiges Thema für uns.
Nichts übers Knie brechen
Das werden wir nicht übers Knie brechen, sondern überlegen, wer es macht, damit es weiterhin gut läuft.“ Wer für die FDP arbeite, der müsse das mit ganzem Herzen und mit aller Kraft machen. Schürmann: „Bei der Personalstärke unserer Partei geht das gar nicht anders.“
Nun sei Kontinuität gefordert, sagt die Ehrenvorsitzende der FDP auch. Das sei wichtig für die nächsten Kommunalwahlen im Jahr 2014, fügt Klug an.
Eine Konstanz, die die Gelsenkirchener Fraktion auch von ihrer Bundespartei verstärkt einfordert. Jens Schäfer: „Wir müssen weg von der Personaldebatte und wieder hin zu den Themendiskussionen. Denn da sind wir insgesamt sehr gut aufgestellt und helfen in der Koalition an der Seite der CDU, dieses Land gut durch die Krisen zu führen.“