Gelsenkirchen..

Eine riesige schwarze Rauchwolke stand am Donnerstagmittag über dem Ortsteil Schalke-Nord: Im dortigen Stadthafen brannte eine überwiegend leer stehende Lagerhalle eines Unternehmes, das tiefgefrorene und frische Lebensmittel vertreibt. Um 12.24 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, in weiten Teilen des Stadtgebiets südlich des Kanals war der Rauch zu sehen und vor allem zu riechen.

Isolierende Außenhülle der Halle war in Brand geraten

Die Feuerwehr hatte die Bewohner der Stadtteile Schalke, Schalke-Nord, Heßler und Feldmark deshalb auch über Radio gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten und erst einmal nicht ins Freie zu gehen. Und auch die Mitarbeiter der anliegenden Betriebe wurden aufgefordert, die Gebäude bis zum Ende der Löscharbeiten zu verlassen. Die zehn Bürokräfte des Betriebs hatten sich zeitig in Sicherheit bringen können

„Brandrauch ist natürlich grundsätzlich giftig. Aber die Rauchwolke geht relativ senkrecht hoch und löst sich auf“ – für Feuerwehrchef Ulrich Tittelbach gab es deshalb schon am frühen Nachmittag keinen großen Anlass zu Sorge, dass der Lagerbrand im Umfeld gesundheitliche Folgen hat. Mitarbeiter des Referats Umwelt der Stadt führten zudem Luftmessungen durch. Am späten Nachmittag stufte die Feuerwehr die Bevölkerungs-Warnung herunter: Mittlerweile sei die Rauchentwicklung so weit gegrenzt, dass die Warnung auf eine Geruchsbelästigung begrenzt werden kann, so Roland Adam vom Leitungs-Stab der Feuerwehr. Auch wenn nach Angaben der Behörden keine Giftstoffe in die Luft gelangt sein sollen, rät die Feuerwehr, Türen und Fenster wegen des Geruchs weiter geschlossen zu halten.

Wände müssen aufgeschnitten werden, um Flammennester zu bekämpfen

111 Einsatzkräfte, 39 von der Berufs- und 72 der Freiwilligen Feuerwehr sind mit 26 Fahrzeugen an der Uferstraße im Einsatz und versuchten sofort ein Übergreifen der Flammen andere Gebäude zu verhindern. Benachbart ist auch ein Unternehmen das Benzole verarbeitet, die Situation entspannte sich recht zügig, so der Leiter der Feuerwehr. Nach ersten Erkenntnissen ist das Feuer wohl an der Hallenwand ausgebrochen, es brennt die isolierende Außenhülle. Mit Betonsägen müssen sich die Einsatzkräfte durchs Gemäuer schneiden, um die Flammennester in der Hallenhülle zu bekämpfen. Unterstützt wird die Feuerwehr bei diesen Arbeiten vom Technischen Hilfswerk.

Wann der Einsatzleiter "Feuer aus" melden kann, war noch nicht genau abschätzbar. Die Uferstraße blieb deshalb bis auf Weiteres gesperrt. Bis dato sei aber keine Person verletzt worden. Auch die Ursache des Feuers ist derzeit unklar. (pw/mawo/jös)