Erwin Kremers und der Schalker Golfkreis unterstützen mit ihren Charity-Veranstaltungen soziale Einrichtungen der Stadt.
Beim Golfspiel werden die besten Geschäfte gemacht, sagt man. Der Golfplatz scheint aber auch ein vorzüglicher Ort, um Geld für wohltätige Zwecke loszueisen. Der Schalker Golfkreis, mit Fußball-Europameister und Ex-Nationalspieler Erwin Kremers als Präsidenten, beweist dies seit 2007 vortrefflich: Beim ersten Turnier kamen 50 200 € zusammen, die an die Lebenshilfe Gelsenkirchen gingen. Ein Jahr später freute sich das Gesundheitshaus Gelsenkirchen, Aktion „Bärenstarke Kinder”, über einen Scheck in Höhe von 80 000 €, und in diesem Jahr darf sich die nächste soziale Einrichtung über einen warmen Geldregen der Schalker Altstars freuen. „Obwohl mir diesmal viele wegen der Wirtschaftskrise geraten haben, die Benefizveranstaltung ausfallen zu lassen, habe ich nicht locker gelassen”, so Erwin Kremers, der hofft, mit seiner Veranstaltung am 9. und 10. August wieder 50 000 € zusammen zu bekommen, „das wäre in der wirtschaftlich schwierigen Zeit schon eine tolle Sache.”
Die alte Schalker Truppe, mit Klaus Fischer, Norbert Nigbur, Rolf Rüssmann, Rüdiger Abramczik und all den anderen, hatte sich 2006, initiiert von Erwin Kremers, zum Golfkreis zusammen gefunden. Die Intention war bei allen gleich: „Wir wollen mit unseren Aktionen einfach Danke sagen für eine unglaublich tolle Zeit, die wir auf Schalke hatten und den Leuten, die uns damals ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, etwas von dem zurückgeben”, betont der Macher. Und das war jetzt schon eine ganze Menge, wie sich an den Summen ablesen lässt.
Ein Jahr Betteln und Gespräche führen
Auch bei der diesjährigen Veranstaltung am 9./10. August in der Schalker Arena und einen Tag später im Golfclub Haus Leythe soll bei den rund 280 geladenen, honorigen Gästen erst das Herz aufgehen – und dann die Brieftasche. Wobei, wenn die Veranstaltung erst einmal beginnt, zu der alle Gäste 250 € Eintritt beisteuern, der komplett dem sozialen Zweck zugute kommt, ist die Hauptarbeit für den ehemaligen Linksaußen der Nationalelf längst geleistet: „Dann liegt ein Jahr hinter mir, in dem ich viele Gespräche geführt und um Geld gebettelt habe. Zum Glück habe ich noch viele Freunde und alte Kontakte, die ich hierfür nutze.”
Dass die spendablen Gäste auch etwas geboten bekommen, dafür haben die Organisatoren für den „Get-Togehter”-Abend im Raum Tibulski der Arena ein ansprechendes Programm auf die Beine gestellt. Fernsehmann Jörg Wontorra führt mit seinen markigen Sprüchen durch die Moderation, Blödelbarde Mike Krüger mit seiner Show besorgt den Rest. Und in einem nostalgischen Rückblick wird mancher Faux Pas und die eine oder andere gesangliche Jugendsünde der Siebziger Jahre auf die Schüppe genommen. Mehr möchte Erwin Kremers als „Haupt-Betroffener” nicht verraten.
Am nächsten Morgen geht es für viele Gäste dann in Haus Leythe aufs Grün. Während der sportliche Sieger noch offen ist, steht der Gewinner des Abends, wenn der Scheck überreicht wird, längst fest: Die Gelsenkirchener Krebsberatungsstelle. In enger Abstimmung mit dem städtischen Sozialdezernat wurde die seit 2002 bestehende Beratungsstelle als Begünstigte ausgeguckt. Sie kümmert sich um Gelsenkirchener Bürger, die an Krebs erkrankt sind und deren Angehörige, bietet psychologische Beratung sowie medizinische und sozialrechtliche Informationen an. Immer größer wird dabei der Bedarf nach Hilfe für minderjährige Kinder krebskranker Eltern.
25000-Euro-Spende für Bolzplatz
Auch an anderer Stelle hat der ehemalige Schalker Flügelflitzer Gutes getan: Als ihm neulich für sein Engagement eine Charity-Ehrung, verbunden mit einem 25 000 €-Scheck, feierlich überreicht wurde, spendete er ihn gleich weiter für den Bolzplatz Wallheckenweg in Hassel, dessen Pate nun Rolf Rüssmann ist.
Bei seinem Ex-Klub wurde seine Hilfe allerdings nicht benötigt: Als Erwin Kremers zuletzt für den Schalker Aufsichtsrat mit einer betont sachlichen Rede kandidierte, um dem Gremium seine sportliche Kompetenz zur Verfügung zu stellen, bekam er von allen Kandidaten die wenigsten Stimmen. Begründung: Er sei kein langjähriges Mitglied. Manchen ist nicht zu helfen.