Leiter des Gesundheitsamtes traf NRW-Kollegen Donnerstag in Münster - wie das Procedere vor Ort ablaufen soll, ist unklar

Gegen die Schweinegrippe geimpft werden soll, sagt die Bundesregierung, aber wie genau das vor Ort ablaufen wird, ist bisher völlig unklar. Am Donnerstag reiste der Leiter des Gesundheitsamtes Gelsenkirchen Klaus Mika zu einem Treffen mit seinen Kollegen aus NRW nach Münster, in dem Vertreter der Bundesregierung verschiedene Procedere vorstellten.

Bisher noch nicht geklärt sei, ob die Impfung rein öffentlich, als über die Gesundheitsämter und Krankenhäuser, oder privatisiert, also über Hausärzte abgenommen werde, erklärte Stadtsprecher Martin Schulmann gestern. Regeln, wie sie im Katastrophenfall gelten würden, „etwa wenn die Pest ausbräche”, gelten allerdings nicht. „Im Katastrophenfall müssten die Bürger innerhalb von drei Tagen geimpft werden. Bei der Schweinegrippe haben wir ein relativ großes Zeitfenster”, so Schulmann. Und: Die Schweinegrippeimpfung ersetzt nicht die normale Grippschutzimpfung.

Mit Beginn der Sommerferien hat die neue Grippe auch die beliebten Urlaubsziele in Spanien erreicht. Aktuell wurden schon Erkrankungsfälle von Rückkehrern aus Spanien in NRW bekannt. Auch in Gelsenkirchen sind dem Referat Gesundheit Verdachtsfälle bei Urlaubsrückkehrern bekannt geworden. Das Referat Gesundheit empfiehlt, sich vor einer bevorstehenden Urlaubsreise über sinnvolle Hygieneregeln zu informieren. Hierzu haben die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert-Koch-Institut (RKI) umfangreiche Informationen in das Internet eingestellt.

Unter der Internetadresse www.wir-gegen-viren.de sind nützliche und für den medizinischen Laien gut verständliche Tipps und Informationen zu finden. Sofern sich nach Rückkehr aus dem Urlaub die Krankheitszeichen einer Grippe, wie plötzliches hohes Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Husten und Gliederschmerzen einstellen sollten, rät das Referat Gesundheit, zunächst den Hausarzt telefonisch zu informieren. Falls dieser nicht erreichbar ist, sollten Krankenhäuser und die Notfallpraxen nur nach vorheriger telefonischer Kontaktaufnahme aufgesucht werden.

Das Referat Gesundheit beobachtet zurzeit besonders sorgfältig die epidemiologische Lage in der Stadt und darüber hinaus. Es erfolgt ein ständiger Informationsaustausch mit dem Robert-Koch-Institut, den umliegenden Städten und Kreisen.