Gelsenkirchen.. Seit knapp anderthalb Wochen ist Andreas Reetz wieder im Alltag angekommen und bedient seine Kunden bei Mod’s Hair in Gelsenkirchen-Buer. Während der Fashion Week in Berlin stylte er hinter den Kulissen Models für den Laufsteg.

Eigentlich, erzählt Andreas Reetz (23), sei es gar nicht so viel Arbeit gewesen. „Aber 20 Minuten auf einer Fashion Show sind so anstrengend wie drei Stunden nonstop im Salon“, sagt der Friseur-Meister aus Westerholt. „Das Tempo dort ist unbeschreiblich.“ Als Hair-Stylist war er von zwei Designern – Basler und Schumacher – für die Fashion Week in Berlin gebucht worden.

Seit knapp anderthalb Wochen ist Andreas Reetz wieder im Alltag angekommen und bedient seine Kunden bei Mod’s Hair in Buer. An einem Mittwochmorgen war er mit dem Zug nach Berlin gefahren, hatte dort im Hotel eingecheckt und sich in der Unternehmens-Zentrale in der Hauptstadt mit seinem Team zur Besprechung der Looks getroffen. Außer dem Westerholter waren noch zwei Mod’s Hair-Friseure aus Paris, einer aus Berlin und einer aus Mannheim für die Fashion Week gebucht worden.

Hoher Geräuschpegel

Von den Modenschauen selber hat Andreas Reetz nichts mitbekommen. „Wir sind dort angekommen, direkt in den Backstage-Bereich gegangen und dort auch geblieben. Sonst haben wir nichts gesehen, du arbeitest wirklich nur. Von den Shows kriegt man nichts mit.“ Direkt hinter dem Brandenburger Tor war die Fashion Week in einem großen Zelt über die Bühne gegangen.

Backstage hatten Andreas Reetz und seine Kollegen bei den beiden Shows (Mittwoch Basler, Donnerstag Schumacher) zwei Stunden Zeit für 20 Models. Und das in einer hektischen Atmosphäre. „Es war richtig rummelig. Und wir mussten Gas geben“, erinnert sich der Friseur. Der Geräuschpegel war hoch, etwa 50 Menschen wuselten herum, Designer, Choreographen, Models, Fotografen, Kamerateams und die Stylisten selber. „Alleine jedes Model hat schon einen eigenen Anzieher gehabt.“ Und ständig hatte er grelles Scheinwerferlicht im Gesicht.

Prominenter Besuch in Buer

Mit der Frisur alleine ist es natürlich nicht getan: „Teilweise haben wir den Models die Haare gemacht, während ihnen gleichzeitig jemand Make-Up, Hände und Gesicht machte.“ Stress pur also hinter den Kulissen. Gerade deshalb muss Ordnung herrschen. „Backstage darf nicht gesucht werden. Wir legen die Utensilien vorher zurecht. Und an genau dem Platz müssen sie dann auch liegen bleiben.“ Haarspray, Bürste, Föhn, Onduliereisen – alles muss alles griffbereit sein.

Auch Lena Gercke, Germany’s First Top Model, war von Basler gebucht worden, und saß deshalb auch bei dem Team von Mod’s Hair vor dem Spiegel, aber nicht bei Andreas Reetz. Der Westerholter war mit dem Styling eines anderen Models beschäftigt, als Lena Gercke so weit war. Sonstige Promis hat er vor lauter Arbeit nicht zu Gesicht bekommen.

Stressreiche Zeit in Berlin

An Freizeit war während der Fashion Week nicht zu denken. Zwei Tage war Andreas Reetz vor Ort in Berlin. Abends ging es aus dem Backstage-Bereich immer direkt ins Hotel. „Wir waren fix und fertig. Ich wäre gerne noch zu einer Aftershow gegangen, aber ich musste um 5 Uhr schon wieder aufstehen.“

Mit dem Styling vor den Shows war die Arbeit für den Friseur-Meister noch nicht getan. „Die Models mussten sich immer wieder umziehen. Das war Hektik, wir mussten die Frisuren nachbessern. Und da war es dann richtig laut.“ Als die Shows beendet waren, mussten die Models noch „straßenfertig“ gemacht werden. Schließlich will kein Model so aufgemacht durch die Stadt laufen, wie über den Laufsteg.

Nur eine Woche vor der Veranstaltung hatte Andreas Reetz die Einladung bekommen. „Ich habe schon viele Bühnenshows gemacht. Aber da noch mal tiefer reinzukommen, war der Ritterschlag.“