Gelsenkirchen..
Wasserdüsen und Waschbürsten, die sich bewegen - sie sieht aus wie eine richtige Autowaschanlage, nur sehr viel kleiner. Was zunächst wie ein Spielzeug daherkommt, ist die Projektarbeit der Schüler Patrick Gogolin, Denis Hufnagel, Tim Hylla und Alexander Seier vom Berufskolleg für Technik und Gestaltung. Und dafür waren gute Programmiererkenntnisse nötig.
„Das Ganze hat schon viel Mühe gekostet. Drei Monate haben wir an der Mini-Waschanlage gearbeitet. Aber es hat auch Spaß gemacht“, erzählt Alexander Seier. Genau wie die anderen drei Mitglieder der Projektgruppe hat er seine berufliche Erstausbildung als Elektroniker bereits hinter sich gebracht und drückt abends freiwillig die Schulbank an der Fachschule für Elektrotechnik des Berufskollegs, um sich später staatlich geprüfter Techniker zu nennen.
Während seiner Ausbildung bei Eon-Kraftwerke, die den Anstoß für das Projekt gegeben haben, hat er die kleine Waschanlage bereits kennen gelernt - allerdings in eher spartanischer Form.
Modell mit Waschprogrammen
„Wir haben eine Menge verbessert. Unsere Anlage verfügt über mehrere Waschprogramme mit Unterbodenwäsche und Heißwachs-Behandlung“, erklärt Seier stolz. Die Mini-Waschanlage wäscht allerdings ohne Wasser. Simuliert werden die Waschvorgänge stattdessen mit Hilfe von LED-Leuchten. Über ein Touchscreen-Display kann alles gesteuert werden.
Bevor es mit der Projektarbeit losgehen konnte, stand ein Besuch in einer echten Waschanlage auf dem Programm. „Wir haben uns den Aufbau genau angeschaut“, sagt Seier. Von einer Einfahrampel über Lichtschranken bis hin zu einem Gebläse zum „Trocknen“ haben die vier Schüler an jedes Detail gedacht. Noch läuft aber nicht alles reibungslos. „Der Sensor zum Abstandhalten funktioniert nicht richtig. Aber das kriegen wir auch noch in den Griff“, verspricht Seier.
Waschanlage kommt in der Ausbildung zum Einsatz
Die Ausbildungswerkstatt der Eon-Kraftwerke übernahm die Materialkosten. Wolfgang Cromme, Leiter der Fachschule für Elektrotechnik am Berufskolleg, ist begeistert von der Kooperation zwischen Schule und Betrieb. Die Werkstatt will die Mini-Waschanlage sogar in der Ausbildung einsetzen, um anschaulich elektrotechnische Grundlagen zu vermitteln. Die Auszubildenden wird es freuen. Denn wer spielt schon nicht gern mit kleinen Autos?